Rezension

Was hat Hollyhill ins Jahr 1927 verschlagen?

Für immer Hollyhill - Alexandra Pilz

Für immer Hollyhill
von Alexandra Pilz

Bewertet mit 4 Sternen

Schweren Herzens hat Emily Hollyhill hinter sich gelassen und ist zu ihrer Großmutter nach München zurückgekehrt, um dort ein normales Leben zu führen. Doch ihre beste Freundin Fee ist wie von Erdboden verschluckt. Und obwohl sie das Armband, mit dem sie in die Zukunft träumen kann, zurückgelassen hat, träumt sie jede Nacht denselben Traum: Sie ist wieder in Hollyhill und muss mit ansehen, wie Matt erschossen wird. Plötzlich stehen Joe und Silly vor ihrer Tür in München: Fee ist nicht verschwunden, sondern mit Hollyhill ins Jahr 1927 gereist. Die beiden bitten Emily, doch noch einmal nach Hollyhill zu reisen und Fee nach Hause zu bringen. Zurück in Hollyhill erlebt Emily so manche Überraschung: Fee fühlt sich pudelwohl in den 1920ern, Matt ist verschwunden und das Leben in Hollyhill scheint aus den Fugen geraten zu sein…

Die beiden ersten Hollyhill-Abenteuer von Emily haben mir großen Spaß gemacht, weshalb ich mich sehr gefreut habe, dass nach zwei Jahren des Wartens mit „Für immer Hollyhill“ endlich der finale Teil der Trilogie erschienen ist. Vor dem Lesen dachte ich, dass der Buchtitel das Ende der Geschichte ja offensichtlich vorwegnimmt – dennoch war ich gespannt darauf, was Emily im Jahr 1927 erleben wird.

Trotz der zweijährigen Pause war ich im Nu wieder mitten in der Handlung, denn die wichtigsten Dinge werden kurz wiederholt und schon nach wenigen Seiten ging es von München zurück nach Hollyhill. Ich freute mich über die rasche Rückkehr, doch ohne Matt fehlte in Hollyhill einfach etwas. Dafür fand ich es toll, dass Emilys beste Freundin Fee endlich eine größere Rolle spielt, denn sie hat sich einfach nach Hollyhill aufgemacht und das verzauberte Dort überraschenderweise sogar gefunden. Verrückterweise schwärmt sie ausgerechnet für Cullum – ein Thema, das die Freundschaft der beiden auf die Probe stellt.

Es gilt herauszufinden, was das Dorf überhaupt ins Jahr 1927 geführt hat. Haben vielleicht die fünf illustren Gäste, die im Dorf abgestiegen sind, etwas damit zu tun? Die wundersame Maschine, die sonst immer Hinweise gab, spuckt nur noch unverständliche Zeilen aus. Was hat das zu bedeuten? Hier dauert es leider sehr lange, bis man der Lösung endlich näher kommt. Doch immer wieder passieren rätselhafte Dinge, welche die Lage verschärfen und durch die es nicht langweilig wurde. Gleichzeitig gibt es auch viele schöne Momente, die einfach zeigen, was für ein besonderes Dorf Hollyhill ist. Auch die Atmosphäre der 1920er Jahre wurde toll eingefangen.

Zum Ende des Buches hin wird es noch einmal spannend: Die Zukunft von Hollyhill steht auf dem Spiel und es geht um Leben und Tod. Leider verhält sich Matt hier so naiv, dass ich es unglaubwürdig fand. Außerdem hätte man aus der Idee rund um das Rätsel meiner Meinung nach noch mehr herausholen können. Hier lässt die Geschichte einige Fäden fallen, ohne sie wieder aufzugreifen. Auf den letzten Seiten geht es um etwas ganz anderes. Auch wenn es nicht das war, was ich erwartet habe, wurde die Trilogie schön abgeschlossen.

In „Für immer Hollyhill“ erlebt Emily ihr drittes Abenteuer in dem wundersamen Dorf, das durch die Zeit reist. Mir hat es sehr gefallen, dass Fee diesmal mit von der Partie war und dass aufgrund der rätselhaften Ereignisse im Dorf durchgängig eine leichte Spannung erhalten wurde. Schade fand ich, dass am Ende plötzlich alles so schnell ging und gar nicht mehr so richtig auf das Rätsel und einige damit verbundenen Ereignisse eingegangen wurde. Insgesamt habe ich mit dem Buch schöne Lesestunden verbracht und empfehle Hollyhill-Trilogie gerne weiter!