Rezension

Was ist ein Cambion?

Cambion Chronicles, Band 01 - Jaime Reed

Cambion Chronicles - Violett wie die Nacht
von Jaime Reed

Wer ist dieser Caleb, dass sich die Frauen alle zu ihm hingezogen fühlen? Samara kann es nicht verstehen. Ihr Kollege Caleb hat dauernd eine Frau an seiner Seite und er scheint sich nicht wirklich etwas aus ihnen zu machen. Samara, die genau wie Caleb im Buchladen arbeitet, beobachtet das mit Skepsis.
Als Samara dann sieht, wie eine Frau ohnmächtig wird bzw. so etwas wie einen Herzanfall hat, nachdem Caleb sie küsste, kommt sie nicht von dem Gedanken los, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmt. Sie will wissen, was dahinter steckt und lässt sich scheinbar auf eine Freundschaft mit ihm ein.
Auch er scheint an ihr Gefallen zu finden, aber warum will er sie nicht küssen? Jede andere küsst er doch auch? ...

Eine neue Jugendbuchreihe ist am Start mit aufregenden und faszinierenden Protagonisten.
Samara, die kein wenig schüchtern ist und das auch zum besten gibt, ist kess und mit flotten Sprüchen immer vorn weg. Sie ergreift die Initiative, als sie Calebs Geheimnis erkunden will.
Caleb, ein junger Mann, der erstaunlicherweise die ganze Zeit nur süße Sachen in sich hineinstopft und das in Unmengen. Die Frauen liegen ihm zu Füßen, er wird regelrecht von ihnen belagert und er nimmt es hin, ohne dem besonderes Augenmerk zu schenken. Erst als Samara auf ihn zukommt, aber ganz anders als die anderen Frauen, wird er ernsthaft auf sie aufmerksam und kommt auch ihr näher.

Es ist eine sonderbare Beziehung zwischen den beiden, die sich durch ein Geheimnis voneinander fern halten müssen und trotzdem immer näher zusammenrücken.
Samara hatte ich gleich in mein Herz geschlossen, sie ist ihrer Umwelt gegenüber aufgeschlossen und einfühlsam. An Caleb musste ich mich erst gewöhnen, er war anfangs abweisend und unnahbar, das gab sich aber mit der Zeit. 
Aber man erfährt nicht nur von Samara und Caleb, sondern auch ein wenig von ihrer familiären Situation, die ebenfalls nicht ganz einfach ist. Auch von den Randprotagonisten erfährt der Leser näheres, so dass diese, wie beispielsweise Samaras Freundin, nicht farblos bleiben.
Da es ein Jugendbuch, ist auch die Sprache der Altersgruppe angepasst. 

Der Autorin ist es gelungen, sich nicht auf Vampire, Hexen oder dergleichen zu spezialisieren, sondern eine eigene Version des ungewöhnlichen, des paranormalen, zu schaffen, die Cambions. Caleb ist ein Cambion ... aber mehr möchte ich dazu nicht verraten, was ein Cambion ist, solltet ihr schon selbst beim Lesen herausfinden.

Das Cover des Buches gefällt mir farblich sehr gut, warum allerdings Mohnblumen abgebildet sind, hat sich mir nicht ganz erschlossen.
Sehr gut gefällt mir jedoch wieder der Buchschnitt, auf dem sich rote Ranken befinden, schade nur, dass man sie im Regal stehend nicht mehr sehen kann.

Auch wenn die Geschichte sehr schnell vorhersehbar ist, macht es Spaß sie zu lesen und die Protagonisten dabei zu beobachten, wie sie sich in der Beziehung entwickeln. Es ist eine Beziehung, die langsam und sehr vorsichtig vonstatten geht und definitiv Lust auf mehr macht.

Für jugendliche Leser, die gern im paranormalen Genre lesen, ein Buch, das ich gern empfehle.