Rezension

Was steckt hinter der Vergangenheit?

Mathew Crawley - Dirk Jäger

Mathew Crawley
von Dirk Jäger

Bewertet mit 4 Sternen

 

Was steckt hinter der Vergangenheit?

 

Kim Harold möchte in Riverside neu beginnen und ihr altes Leben hinter sich lassen. Als Deputy trifft sie auf ihren neuen Chef Matthew Crawley. Schnell wird klar, dass sich mehr zwischen den beiden entwickelt. Doch Matt hat alles andere als eine leichte Vergangenheit. Sein Vater war ein brutaler Schläger, was Matt und seine Mutter oft zu spüren bekommen haben.

Für Matt scheint einiges unklar zu sein und er versucht heraus zu finden, was damals passiert ist. Was er findet erschüttert ihn zutiefst.

 

Meine Meinung:

 

Das Cover war für mich auf den ersten Blick recht schlicht, aber gut. Aber nach dem Lesen weiß man wie aussagekräftig das Cover wirklich ist. Ich mag auch, dass es relativ düster wirkt.

 

„Matthew Crawley“ ist eine Geschichte, die mich sprachlos zurück gelassen hat. So fesselnd, bewegend, aber auch grausam ist sie. Während dem Lesen herrsche in meinem Inneren eine bedrückende Stimmung, und das Gelesene muss man erstmal verarbeiten.

 

Dirk Jägers Schreibstil konnte mich von der ersten Seite an überzeugen. Man kann die Story flüssig lesen und er schafft es auf beeindruckende Weise die Emotionen auf den Leser zu übertragen. Ich habe Seite um Seite mit den Protagonisten mitgefühlt.

 

Im Buch werden Zeitsprünge aufgeführt, durch die man immer mehr aus der Vergangenheit erfährt. So bekommt man nach und nach einen besseren Eindruck, was in der Vergangenheit nun wirklich geschehen ist. Puzzlestück für Puzzlestück fügt sich zusammen.

 

Die Geschichte ist wahrlich keine leichte Kost, denn Themen wie häusliche Gewalt werden deutlich beschrieben. Manches Mal musste ich schlucken. Und genau das ist es, was die Story so echt und authentisch macht, weil eben nichts schön geredet wird. Es zeigt auf, wie schlimm, wie brutal und wie grausam solche Dinge sind. Der körperliche, aber auch psychische Schmerz, der sich dahinter verbirgt.

 

Umso mehr habe ich sowohl mit Matt, als auch seiner Mutter Rebecca mit gelitten. Man möchte ins Buch hinein kriechen und die zwei aus ihrer Hölle befreien.

 

Matt hatte ich als den netten Nachbar von nebenan vor Augen. Sympathisch, hilfsbereit, loyal. Ein Mann mit schrecklicher Vergangenheit, der jetzt nur nach innerem Frieden sucht. Eine traurige Seele, die tapfer durchs Leben schreitet.

 

Kim war mir sofort sympathisch. Auch sie hatte in der Vergangenheit ihre Probleme, auch wenn es ein anderes Ausmaß hat. Sie führt einen Kampf mit sich selbst und Stück für Stück lernt sie stärker zu werden. Es ist schön ihre Entwicklung mit anzusehen.

 

Wie so oft hat es mir ein Nebencharakter angetan, Maria. Sie taucht schon früh auf und ich dachte sofort „Du musst unbedingt wieder auftauchen“. Sie hat mich trotz der Dramatik des Buches immer wieder zum Schmunzeln gebracht mit ihrer großen Liebe zum Quasseln J

 

Fazit:

 

Die Geschichte um Matthew Crawley ist sehr bewegend. Der Autor schafft es die Emotionen sehr gut rüber zu bringen, sodass man als Leser mit fühlt und mit leidet. Es ist sehr bedrückend und die Gesamtheit der Story ist aber auch spannend. Auch als Leser braucht man hier starke Nerven.

Ich kann für „Matthew Crawley“ nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.