Rezension

Weil die meisten Serienkiller es genießen, Gottes Werk zu verrichten...

Hello Kitty muss sterben - Angela S. Choi

Hello Kitty muss sterben
von Angela S. Choi

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das grellpinke Cover mit dem abgedroschenen Kitty-Totenkopf ist definitiv ein Blickfang und kann definitiv nicht ignoriert werden und so bin ich froh, dass ich darauf aufmerksam wurde, da ich diesen Kauf nicht bereut habe.

Die zynisch witzige Art von der Protagonistin Fiona, die sich selbst entjungfern möchte lässt sich flüssig, mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht, lesen.
Ihre Eltern wollen sie ständig verheiraten, bis sie auf Sean trifft, ein Freund aus Kindertagen, mit dem sie gemeinsam eine katholische Schule besuchte.

In dem Roman wird in keinster Weise ein Blatt vor den Mund genommen. Die Autorin nennt alles ungeschminkt und ohne falsche Scham bei dem Namen. Sehr viel rabenschwarzer Humor, noch mehr Zynismus und etwas Misanthropie sind die Zutaten dieses Abrechnung mit so vielem. Dem konventionellen Frauenbild in der chinesisch-amerikanischen Welt, verkörpert von der süßen, aber stummen und wehrlosen Hello Kitty. Der Sexualisierung der Gesellschaft.

Die Handlung ist abgefahren und auch nicht immer total logisch, aber das ist auch gar nicht so wichtig. Sie ist einfach nur witzig, böse und unterhaltsam. Und Fiona und Sean muss man einfach mögen, auch wenn es eigentlich nicht allzu viel Grund dazu gibt. Sind sie doch egoistisch und böse. Aber irgendwie auch gleichzeitig so wahnsinnig faszinierend. Und das Ende passt mehr als perfekt zu dem Buch.

Ein herrlich bitterböser und unterhaltsamer Debütroman, der Lust auf mehr Bücher von der Autorin macht. Ein Roman mit einer Frau im Mittelpunkt, aber alles andere als ein typischer Frauenroman. Viele Tote, aber deswegen noch lange kein Krimi. Nein, etwas völlig anderes. Erfrischend neues. Ich will Nachschub davon. So wie Fiona von ihren Flunies, nur zu einem anderen Zweck...