Rezension

Weiße Stille

Weiße Stille - Alex Barclay

Weiße Stille
von Alex Barclay

Bewertet mit 1 Sternen

Inhalt
FBI-Agentin Ren Bryce bekommt das erste Mal die Leitung in einer Mordermittlung. Im Skigebiet Breckenridge wurde eine vereiste Leiche gefunden. Als Ren mit ihren Kollegen und dem Pathologen vor Ort ist, löst sich eine Lawine und der komplette Tatort wird von Schnee überspült. Nach einer Rettungsaktion steht fest: die Leiche ist verschwunden. Vorher konnte der Pathologe aber noch eine FBI-Dienstmarke aus der Jacke der Toten sicherstellen. Außerdem konnte er feststellen, dass das Opfer eine Schusswunde am Rücken aufwies. Die Verstorbene war Jean Tramson, FBI-Agentin, die in dem Ort Urlaub machte. Ren Bryce nimmt die Ermittlungen auf. Doch je weniger sich eine Spur ergibt, desto mehr stellen die Ermittler fest, dass Jean eine Frau mit vielen Geheimnissen war. Zeitgleich wird das FBI auch noch durch eine Serie von Banküberfällen auf Trab gehalten, die sich in dem 1,5 Stunden entferten Denver abspielt

Cover
Ich finde das Cover ätzend. Ich finde auch den Titel ätzend. Wenn ich mich nicht gerade mit den Büchern der Autorin auseinandersetzen würde, hätte ich im Leben nicht dieses Buch zur Hand genommen. Gut "Weiße Stille" und ein weißes Cover, passt irgendwie, aber es ist halt einfach total langweilig und nichtssagend. Weder verspricht es eine spannende Geschichte, noch lässt sich daraus irgendein Rückschluss auf die Handlung ziehen. Absolut nicht schön...

Das hat mir gefallen
Tja und nun wird es schwierig. Ich weiß noch nicht mal, ob es überhaupt irgendetwas Positives gibt, das ich zu diesem Buch sagen könnte. Wirklich schön fand ich nur eines, nämlich dass das Buch endlich zu Ende war. Leider gehöre ich zu dem Typ Mensch, der einfach kein angefangenes Buch abbrechen kann. Sowas kann ein Segen sein, war hier aber einfach nur ein Fluch. Kurz habe ich überlegt, ob ich vielleicht die extrem kurzen Kapitel (meist zwischen 3 und 6 Seiten) als etwas Positives anführen könnte. Aber irgendwie machen gerade diese kurzen Handlungsstränge eine Buch ohne viel Sinn noch sinnloser. Also kurzum: nichts Gutes zu berichten.

Das hat mir nicht gefallen
An diesem Buch war wirklich einfach alles schlecht. Aber fangen wir doch am Anfang an: Der Klappentext verspricht folgendes: In einem Skigebiet wird eine Leiche gefunden. Jap stimmt, das passiert tatsächlich. Dann verschwindet die Leiche. Auch hier noch eine Übereinstimmung zur Geschichte. Dann kommen die da mit psychischen Problemen der Ermittlerin um die Ecke... Ja und da fängt es dann an, dass man sich nachher denkt: "Gehört dieser Klappentext zu diesem Buch?" Zwar kommt da ganz am Schluss mal was, wo man dann wirklich von so ner Belastung bei Ren Bryce ausgehen kann, aber wirklich eine Rolle spielt das in der Story nicht. Und dann wirds aufregend. Der Klappentext verspricht, dass die FBI-Agentin mit einer Waffe in der Hand neben einer Leiche gefunden wird. Und nach dieser Szene habe ich echt vergeblich gesucht. Es ist einfach nicht die Geschichte, die der Klappentext verspricht. Hallo, wo gibt es denn sowas? Habe gesehen, dass die Internetbeschreibungen zwischenzeitlich dahingehend geändert wurden, aber trotzdem... Sowas geht nun wirklich nicht. Aber damit hätte ich mich ja noch abfinden können, wenn mich denn dann die eigentliche Geschichte hätte überzeugen können. Aber was ich da zum Lesen bekommen hab, hat mir wirklich die Zehennägel hochrollen lassen. Das ganze Buch ist unlogisch und die Story an den Haaren herbeigezogen. Es wird mir Namen und Charaktere um sich geworfen, die alle keine Tiefe aufweisen. Wie auch, bei dieser Vielzahl? Selbst nach 400 Seiten konnte ich immer noch nicht sagen, welcher Namen zu welcher Person gehört. Ren als Protagonistin ist unglaublich unsympathisch, nervig, unglaubwürdig und trägt null zur Geschichte bei. Auch ihr Selbstmitleid geht einem recht schnell recht heftig auf die Nerven. Sie geht gleich am ersten Abend mit einem V-Mann ins Bett und wundert sich dann ernsthaft, warum sie von Fall abgezogen wird. Sie zieht sogar in Erwägung, dass das FBI ein Komplott gegen sie führt. Aber dass sie sich die Sache selbst eingebrockt hat, daran denkt man nicht. Es bleiben unglaublich viele Fragen offen, eigentlich so gut wie alle. Schon während des Lesens. Ein Beispiel: Ren soll einen Gefängnisinsassen verhören, wobei es schon damit losgeht, dass gar nicht klar ist, warum die den Guten jetzt vernimmt. So, sie geht als mit ihrem Kollegen ins Gefängnis und möchte alleine mit dem Mann reden. Ihr Kollege will das Gespräch über Kameras verfolgen. Doch die ist leider defekt und er sieht gar nichts. Als er dann das Besprechungszimmer betritt, steht Ren bereits an der Tür und der Verhörte hat sich in die Hose gemacht. Keine Erklärung, was passiert ist, wie es soweit kommen konnte und welchen Sinn dieses Gespräch für die Gesamtgeschichte hatte. Auch die Aufklärung des Täters war einfach an den Haare herbeigezogen. Der Täter spielt bis zu seiner Entdeckung überhaupt keine Rolle im Buch. Und die Geschichte mit den Banküberfällen lasse ich lieber mal unerwähnt, andernfalls würde ich wahrscheinlich mit ganz bösen Begriffen um mich werfen.

Fazit
Mein Fazit: ätzend, ätzender, "Weiße Stille". Auf der Liste "Die schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe" rangiert dieses hier unter den Top 3. Nachdem Barclays Erstlingswerk "Schattenturm" schon nicht die Ausgeburt eines gelungenen Thrillers war und "Blutbeichte" sogar eine kleine Verbesserung darstellt, schlägt "Weiße Stille" dem Fass den Boden aus. Ich hoffe, dass dieses Buch mich von der Verführung, nochmals ein Buch dieser Autorin zu Hand zu nehmen, kuriert hat. FINGER WEG!! Leider sind 0 Sterne im Bewertungssystem nicht vorgesehen. Verdient hat diese Geschichte keinen einzigen.