Rezension

Wenig Informationen, viel Spannung

Rebell - Mirjam Hüberli

Rebell
von Mirjam Hüberli

Meine Meinung
Geschichte

Die Idee hatte definitiv etwas an sich, was mich faszinierte. Wir Menschen stellen uns oft Parallelwelten vor und in dieser Geschichte lernen wir eine kennen. Verborgen hinter Glas herrscht weit mehr, als wir zu träumen wagen.
Doch für die junge Willow wird dies Wirklichkeit. Sie gelangt in diese Welt und stellt sich Abenteuern. Dabei komme ich nicht von dem Gefühl los, dass mir alles zu schnell ging. Es ist  immer schwer ein Gleichgewicht zu schaffen, zwischen Ruhepausen, die einem Einblicke in die Welt gewähren und Spannung. Eben diese Ruhepausen haben mir allerdings gefehlt. Schon am Anfang gefiel es mir recht gut, dass Willow nicht sofort in die Spiegelwelt gelangt, doch andererseits war schon viel zu viel von dem kurzweiligen Buch vergangen. Der wortkarge Bo war dabei keine Hilfe. Somit kam es, dass ich am Ende das Gefühl hatte durch die Geschichte gehetzt zu sein, ohne das ich etwas von der Welt, der Mission oder sonstigem wusste, ebenso Willow. Denn man erfährt relativ wenig. Dafür klang das Ende für mich vielversprechend, eben diese Lücke in Band 2 aufholen zu können.
An dem Punkt Spannung hingegen kann und möchte ich nichts kritisieren. Permanent gelangen die Protagonisten von einem Abenteuer ins nächste und man wird durch das Buch gezogen. Das gibt diesem eine tolle Note.

Charaktere

Willow hat eine kesse Art, die mir sehr gefällt. Ein wenig Vorlaut und immer am Nachfragen nach Informationen... was leider dem Leser immer wieder deutlich macht, kaum welche zu bekommen. Dennoch ist Willow anders als so viele Buchcharaktere und sehr erfrischend.
Mit Bo kann ich noch nicht so viel anfangen. Er ist wortkarg und zeigt nur sehr wenig seiner offenen Seite in diesem Band. Das macht es natürlich schwer eine Bindung zu ihm aufzubauen, reizt mich als Leser aber schon ein wenig. Denn meistens liebt man die wichtigsten Charaktere sofort und bei Bo ist alles noch ein wenig verschwommen.

Schreibstil & Sichtweise

Das Buch ist in einem sehr angenehmen Schreibstil verfasst. Durch die kesse Art der Protagonistin hat man immer was zu schmunzeln. Am Anfang pendelt sich alles angenehm ein, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Es wird spannend, es wird abenteuerlich und es wird packend.
Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perspektive aus Willows Sicht.

Cover & Titel

In den eigenen Händen gehalten wirken die Farben noch viel intensiver, als hier auf dem Bild. Ich liebe es, wie der Spiegel zentral steht und die Umrandung aussieht, als würde sie einen in diesen hineinziehen. Der Spiegel ist nicht irgendeiner. Genau so wie er aussieht, erscheint er auch im Buch.
Nebst dem Cover kann ich nur immer wieder auf die schönen Illustrationen der Drachenmond-Bücher hinweisen. Das Buch zu kaufen lohnt sich!
Durch einen Spiegel in die Welt der Rebellen? Na, da kann man mit dem Titel nicht viel falsch machen. Er ist recht simpel und umfasst das Buch ganz gut.

Zitat
"Es ist merkwürdig, wenn Namen plötzlich ein Gesicht bekommen, weil man erst dann realisiert, dass man sich die betreffende Person - in diesem Fall den Regenten - ganz anders vorgestellt hat. Sie verlieren ihre fantastische Erhabenheit und werden zu normalen Sterblichen." 
- Seite 201
Fazit 
Ein Buch, was mir definitiv schöne Lesestunden schenkte. Dennoch fehlten mir einige Informationen und ab der Hälfte ging es schlag auf schlag. Die Kombination nahm dann ein wenig das mitreißende Lesegefühl. Dennoch klingt es vielversprechend in Hinsicht auf Band 2.