Rezension

Weniger wäre mehr gewesen

Dornenkuss - Bettina Belitz

Dornenkuss
von Bettina Belitz

Bewertet mit 3 Sternen

Im Abschlussband dieser Trilogie reisen Ellie und ihre Freunde nach Italien, um Tessa unschädlich zu machen und Ellies Vater zu finden. Zwei große Ziele, die im Verlauf des Buches ein bisschen untergehen. Bettina Belitz beschreibt hier seitenweise irgendwelchen Alltagskram, der die Handlung kein bisschen vorwärts bringt, während sie entscheidende Vorkommnisse mit wenigen Sätzen abhandelt.

Mit den Charakteren stand ich bei diesem Band größtenteils auf Kriegsfuß. Ellie entwickelt sich noch nerviger als bereits in den vorherigen Bänden, Colin glänzt durch fast dauerhafte Abwesenheit, Paul und Gianna bleiben relativ blass. Lediglich Tillmann erweist sich als starker, wenn auch etwas zweifelhafter, Charakter.

Langweilige Abschnitte wechseln sich mit gefühlvollen oder spannenden ab. Aber da Colin fast nie auftritt, fehlt der Geschichte irgendwie der Zauber. Und wenn er mal auftritt, reagiert er eher abweisend gegenüber Ellie. Die ganze Zeit fragte ich mich beim Lesen, wo hier eigentlich die große Liebe geblieben ist. Davon ist nicht mehr viel zu spüren. Insgesamt herrscht eine recht düstere Atmosphäre, was sich ja auch schon im Cover widerspiegelt.

Trotz allem lassen sich auch die langweiligen Abschnitte gut lesen, da die Autorin es versteht, durch ihre Sprache zu begeistern. Ein weiteres Plus ist, dass die Auflösung am Ende wirklich logisch erscheint und die meisten Fäden zusammenlaufen. Der Leser erkennt schließlich, dass all das Nervige, das ihm beim Lesen untergekommen ist, seinen Sinn in der Handlung hat.

Mit dem Ende kann ich gut leben, wobei ich mir aber auch jedes andere Ende vorstellen könnte.