Rezension

„Wenn du etwas verstecken willst, so das Diktum, platziere es gut sichtbar."

Die Schatten von Westminster -

Die Schatten von Westminster
von C. S. Harris

Bewertet mit 5 Sternen

Als im Jahre 1811 in London die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau in der Westminster Abbey gefunden wird, scheint dies die Tat eines Wahnsinnigen zu sein. Leider ist das ein fürchterlicher Irrtum.

Schnell ist ein Verdächtiger gefunden, denn eine zurückgelassene Waffe und ein Zeuge weisen auf Sebastian St. Cyr hin, der aber bei seiner Verhaftung beteuert, unschuldig zu sein. Er kann flüchten, taucht unter und beschließt, den Täter zu finden und seine Unschuld zu beweisen. Leider gestaltet sich dies aber schwieriger, als er gedacht hat. Denn die Intrigen, in die Rachel York verstrickt waren, sind tiefgründiger, als zu Anfang vermutet.

Zitat, Kap. 62, Pos. 6305: „Es läuft alles auf unsere Entscheidungen hinaus..“

Als Sebastian beklaut wird, kann er den jugendlichen Dieb stellen. Dieser ist keineswegs auf den Mund gefallen, er ist intelligent und wachsam und so kommt es zu einem ungewöhnlichen Bündnis. Tom, wird sein Laufbursche. 

Außerdem helfen ihm die schöne Kat Boleyn und der befreundete Arzt Paul Gibson. Dieser ist skeptisch und findet diese Worte zu dem Mordfall.

Zitat Kap. 20, Pos. 1892: „Sie könnte auch einfach am falschen Ort gewesen sein. Dann findest du vielleicht nie heraus, wer es war.“

Als dann eine zweite Leiche auftaucht, ist Gefahr in Verzug. Kann Sebastian den Mörder finden?

Zitat Kap. 58, Pos. 5791: „Das Leben ist voller furchteinflößender Dinge...“ 

Fazit:

Die Autorin C.S. Harris schreibt hier einen historischen Krimi, der mich sofort mit ins neblige und feuchte London nimmt. 

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig lesbar. Sie beweist Fingerspitzengefühl für die Umgebung und bringt das London im Jahre 1811 sehr lebendig und düster rüber. 

Die Charaktere zeichnet sie mit viel Wärme und haucht ihnen so Leben ein. Ich bin von allen Figuren begeistert. Es gibt die Bösen und die Guten. Allen dürfen über die Schulter schauen. Ich habe das Gefühl ich bin mittendrin. Die Morde sind sehr blutrünstig und detailgenau beschrieben. Das möchte ich gar nicht so genau wissen. Mein Kopfkino läuft sofort auf Hochtouren. 

Der Spannungsbogen ist hoch und bleibt es auch fast durchweg das ganze Buch über. So kann ich den Krimi nicht aus der Hand legen bevor die letzte Seite ausgelesen ist.

Ich vergebe hier verdiente 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung. Aber Vorsicht, für Zartbesaitete ist dieses Buch nicht geeignet, denn es wird schon sehr blutig ins Detail gegangen.