Rezension

Wenn einen die Vergangenheit einholt

Leichenfänger -

Leichenfänger
von Marco Hasenkopf

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem Rosa Bach bei einem Einsatz eine Kollegin verloren hat und sich dafür verantwortlich fühlt, ist sie kaum noch in der Lage, ihrer bisherigen Arbeit nachzugehen. Daher bucht ihr Vorgesetzter ihr ein Anti-Stress-Seminar auf einem Frachtschiff, wo Rosa gemeinsam mit anderen Teilnehmern ihr Trauma überwinden soll. Doch der Therapeut ist ein seltsamer Kauz, genau wie ihre Mitteilnehmer. Als dann plötzlich eine Leiche auf dem Schiff auftaucht, holt die Vergangenheit Rosa ein. Und es soll nicht bei dieser einen Leiche bleiben, die sie sehr an den Mord von damals erinnert. An eine Flucht ist nicht zu denken, aber wem kann man noch trauen? Rosa bleibt nur eins übrig - wieder zu ermitteln…

Besonders gut gefallen haben mir die überschaubaren Kapitel, die nicht nur aus der Perspektive Rosas oder ihren Tagebucheinträgen bestehen, sondern auch gelegentlich aus der Sicht der anderen Seminarteilnehmer erzählt wurden, ohne dass dort konkret steht, wer gerade berichtet. Der Schreibstil war flüssig, wurde jedoch in der Ebook-Version durch Rechtschreib- und Grammatikfehler gelegentlich unterbrochen.

Die Figuren sind toll beschrieben, jede hat ihre Eigenarten, nicht nur die Seminarteilnehmer und Therapeuten, sondern auch die Crew, und jeder macht sich auf irgendeine Art und Weise verdächtig, so dass man bis zum Schluss rätselt, wer der Mörder sein könnte. Vor allem Rosas Entwicklung innerhalb der Geschichte gefällt mir sehr gut. Zu sehen, wozu man in Extremsituationen doch noch fähig ist.

Das Ende war einerseits logisch und gut, ließ mich aber dennoch etwas in der Schwebe zurück und wäre gut als Cliffhanger geeignet. Ich jedenfalls wäre gespannt auf weitere Fälle der sympathischen BKA-Ermittlerin.