Rezension

Wenn einfaches Teilen einfach zum Albtraum wird

Sharing – Willst du wirklich alles teilen? -

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
von Arno Strobel

Bewertet mit 4 Sternen

Teilen ist ja eigentlich was Gutes - in diesem Fall führt es jedoch ins Verderben. Spannendes Thema in einem spannenden Plot

Wer (hin und wieder) gerne Psychothriller liest, wird an dem Namen Arno Strobel wohl nicht vorbeikommen. Dennoch ist „Sharing“ für mich das erste Werk, welches ich von diesem Autor gelesen habe.

Die Handlung setzt gleich ohne großes Vorgeplänkel ein: Markus wartet abends zu Hause auf die Rückkehr seiner Frau Bettina, doch diese lässt nichts von sich hören. Seine große Besorgnis ist nicht unbegründet, wie sich bald herausstellt. Seine Frau wurde entführt und das letzte Lebenszeichen erreicht Markus tragischer Weise über einen ihm zugeschickten Link, der ins Darknet führt. Doch damit hat der Albtraum für ihn erst begonnen. Erst wird er selbst der Tat bezichtigt, und dann verschwindet auch noch seine Tochter Leonie. Für den Vater beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

Das Besondere an diesem Roman ist zum einen, dass man auch einen Einblick in Leonies Gedankenwelt erhält, da das Geschehen immer wieder auch aus ihrer Sicht geschildert wird. Darüber hinaus wird, wie der Titel schon anmuten lässt, auf ein brisantes Thema aufmerksam gemacht: das Teilen von Dingen und Informationen im Internet.

Ich gebe zu, dass mich Arno Strobels Schreibstil sehr an einen anderen sehr bekannten und erfolgreichen Thrillerautoren erinnert hat. Sowohl von der Wortwahl her als auch hinsichtlich des rasanten Tempos, der Cliffhanger und letztendlich auch den Plots und der Auflösung.

Das möchte ich aber nicht unbedingt als negativ bewerten. Es ist lediglich eine Beobachtung und zeigt natürlich auch, dass es für einen spannenden, nervenaufreibenden Thriller gewisse Zutaten gibt, die ihn genau zu einem solchen werden lassen. Auch hier hatte ich zwischendurch Momente, bei denen ich nicht mehr wusste, wem ich trauen kann, nicht mehr wusste, wo oben und unten ist.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Es war sehr spannend und ich habe es, einmal begonnen, nicht mehr weglegen können. Das Ende war für mich nicht ganz überzeugend, da es etwas vorhersehbar war und die Auflösung sehr kompakt transportiert wurde und so das Lesevergnügen wie auch die Spannung abrupt endeten. Ich empfehle das Buch aber in jedem Fall weiter und kann mir gut vorstellen, noch ein weiteres Buch des Autors zu lesen.