Rezension

Wenn Märchen wahr werden

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe -

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
von Emiko Jean

Izumi „Izzy“ Tanaka hat sich immer irgendwie fremd gefühlt als japanisch-amerikanisch in ihrer kleinen Stadt im Norden von Kalifornien, in der sie mit allein mit ihrer Mutter lebt. Doch dann entdeckt sie eines Tages zufällig einen Hinweis auf die Identität ihres bis dahin unbekannten Vater… Ihr Vater ist niemand Geringeres als seine Hoheit der japanische Kronprinz persönlich. Ehe sie sich versieht, befindet sie sich als japanische Kronprinzessin auf dem Weg nach Japan, um dort ihren Vater näher kennenzulernen, sowie Land und Leute. Doch dort angekommen merkt Izzy, dass es nicht so einfach ist, Prinzessin zu sein und dass auch nicht alle nur ihr Bestes wollen. Bald findet sie sich zwischen zwei Welten gefangen – zwischen der normalen bürgerlichen Izzy und der royalen Prinzessin Izumi. Auch fühlt sie sich nicht japanisch genug für Japan. Wäre das alles nicht schon genug, ist da noch ihr Bodyguard Akio, den sie zwar anfangs gar nicht leiden mag, aber eigentlich doch gar nicht so schlecht ist… Drama, Intrigen und Gefühlschaos sind vorprogrammiert.

Aus der Ich-Perspektive von Izzy erzählt, taucht man gemeinsam mit Izzy in das neue Leben als Prinzessin ein, mit all ihren schönen und schlechten Seiten. Nebenbei bekommt man auch einen authentischen wirkenden Einblick in die japanische Kultur, streift durch Tokio und gewinnt einen Eindruck vom Leben in Japan. Humorvoll und angenehm geschrieben, macht es Spaß dabei zuzusehen wie aus der anfangs teils etwas naiven Izzy eine selbstbewusste junge Frau wird. Sie ist nicht perfekt und macht teils auch dumme Fehler, aber sie kommt glaubhaft und liebevoll rüber.
Toll sind auch die schönen Freundschafts- und Familienmomente, die ohne großartiges künstliches Drama auskamen. Jedoch hätte manches vertieft werden können. Besonders die Vater-Tochter-Beziehung wurde gut dargestellt. Herrscht anfangs noch Unsicherheit im gemeinsamen Umgang miteinander vor, nähern sich beide langsam an und lernen sich immer besser kennen. Das Gleiche gilt auch in Bezug auf auf Akio, ihren Bodyguard. Nur stehen da Gefühle anderer Art wie Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch nach und nach immer mehr im Vordergrund. Vor allem ihre Momente allein sind einfach nur süß.

„Tokyo ever after“ liest sich wie ein modernes japanisches Märchen. Es ist bei Weitem nicht perfekt, besonders die Handlung hat paar Schwächen in Bezug auf Tiefe und Glaubhaftigkeit. Ebenso bleiben manche Nebencharaktere etwas zu blass, aber insgesamt ist es ein unterhaltsames und gefühlvolles Jugendbuch mit Anklängen an „Plötzlich Prinzessin“.