Wenn man Kollegen mal so gar nichts gönnt…
Bewertet mit 3.5 Sternen
Der Einstieg in Gnadenmord liest sich erstmal spannend, gruselig und reichlich brutal, denn man begleitet Reardon Thorogood, die gerade feststellt, dass man ihre Familie niedergemetzelt hat. Auf ihrer Flucht aus dem Haus begegnet sie dem Killer...damit hat es sich dann aber auch erst mal mit der Anfangsspannung…
Langatmige Passage
Im Anschluß an diese doch recht nervenzerfetzende Szene begleitet man als Leser DI Damen Brooke zu einem neuen Tatort. Dort lernt dann vor allem jede Menge Kollegen von Brooke,ihre Namen, Dienstränge, deren Abkürzungen und Zuständigkeiten innerhalb der englischen Polizei kennen. Gute Voraussetzungen für ein Vorstellungsgespräch, aber für einen Thriller eher sehr langatmig.
Spannende Erkenntnisse
Da sich dabei viele Dinge wiederholen, fehlt jegliches Tempo und damit auch viel Spannung und ich wollte schon beinahe genervt aufgeben. Doch dann begannen sich die Dinge beinahe zu überschlagen :-) Neue Informationen und Erkenntnisse führten zu reichlich Wendungen innerhalb der Geschichte, Damen Brooks Tochter scheint irgendwie in die Ereignisse verwickelt zu sein und kleine, fiese Cliffhanger am jedem Kapitelende verführen zum weiterlesen.
Überraschende Auflösung
Je näher man der Auflösung kommt, desto gespannter ist man zu erfahren, wohin das alles führt. Ein bisschen was, also jedenfalls einen kleinen Teilaspekt der Morde, kann man sich denken. Immerhin liefert der Originaltitel einen kleinen Hinweis drauf :-) Aber die Motivation des Täters bietet dann eine große Überraschung, genau so wie die Person des Täters. Hier wird dranbleiben also auf jeden Fall belohnt :-)
Mein Fazit:
Gnadenmord entwickelt sich nach einem etwas schwachen Anfang dann doch zu einem veritablen Thriller mit allem was dazu gehört. Hier ist ein bisschen anfängliche Geduld gefragt, die auf jeden Fall belohnt wird.