Rezension

Wenn wichtige Szenen einfach nicht geschrieben werden...

Shine Bright - Viola Sanden

Shine Bright
von Viola Sanden

Bewertet mit 1 Sternen

Bei diesem Buch hat mich zu aller erst das traumhafte Cover angelacht. Im Ernst – wie atemberaubend schön kann ein Cover sein?

Hiermit ein riesengroßes Lob an den Verlag!

 

Dann hat mich der Klappentext total angefixt. Die Geschichte klang mal nach etwas Neuartigem und noch dazu, richtig, richtig interessant.

 

Ich höre immer von vielen, dass es die Leute stört, wenn ein Buch in Deutschland spielt. Da ich selber nicht aus Deutschland bin, stört es mich vielleicht auch deswegen nicht so sehr wie viele andere.

Bis auf die typisch deutschen Namen, ich bin generell eher so der Fan von englischen Namen, aber das tut ja grundsätzlich einem Buch keinen Abbruch, sofern es gut ist.

 

Aber ja, was soll ich sagen, für mich war dieses Buch leider mehr oder weniger ein Reinfall.

Und das hatte leider mit dem kompletten Inhalt zu tun. Schreibstil, Charaktere und Umsetzung der Handlung.

Aber von vorne: Der Schreibstil war leider absolut nicht Meins. Der war tatsächlich typisch deutsch. Es wurden extrem deutsche Wörter verwendet, die ich bislang noch in keinem einzigen anderen Buch von deutschen Autoren gelesen habe. Und generell konnte mich der Schreibstil leider auch gar nicht richtig in die Geschichte hineinziehen. Das Positive: Trotz allem war der Schreibstil sehr flüssig, weshalb ich wirklich rasch durchgekommen bin.

 

Die Protagonisten wurden leider meines Erachtens zu wenig ausgearbeitet. Ich konnte weder zu Vince, noch zu Aylin so etwas wie Sympathie oder eine Bindung in irgendeiner Form aufbauen. Sie wurden beide viel zu oberflächlich beschrieben, es ging nicht in die Tiefe der Seelen der Protagonisten und somit kamen sie mir einfach nur kahl und zweidimensional vor. Auch kann man nicht wirklich gut in deren Kopf reinsehen weil überall nur an der Oberfläche gekratzt wurde.

 

Und nun zu der Handlung. Die Handlung wäre so spannend und interessant gewesen..wenn sie nur vernünftig beschrieben worden wäre. Auch hier wurde alles nur grob und oberflächlich beschrieben, als würde die Autorin einfach so schnell wie möglich mit der Geschichte vorankommen wollen. Es gab keine Gespräche die in die Tiefe gingen, alles nur schnell schnell und oberflächlich angekratzt. Und dann gab es mehrere Szenen auf die ich mich richtig gefreut hatte, und dann…wurden die einfach übergangen. Einfach ausgelassen. Es wurde dann nur im nächsten Kapitel grob erklärt, was bei diesem und jenem Gespräch rausgekommen ist und das war’s. Alles was irgendwie interessant gewesen wäre wurde einfach nicht geschrieben. Stattdessen bekommt man nur das nebensächliche Zeugs mit. Sachen, die nicht essenziell für die Handlung bzw. den Fortlauf der Geschichte waren. Der Fokus wurde hier meines Erachtens vollkommen falsch gelegt.

 

Mit ein bisschen mehr Gefühl, Tiefe und den Szenen die für die Handlung so wichtig gewesen wären, wäre das Buch richtig, richtig toll gewesen. Aber so war das alles leider sehr lieblos und hatte weder Hand noch Fuß.

 

Tolle Grundidee, aber leider sehr dürftige Umsetzung.

Es tut mir einfach nur weh, dass ich nur 1 Stern vergeben kann, denn die Geschichte hätte so toll werden können.