Wer auf Rache sinnt...
Bewertet mit 5 Sternen
Als sein Jugendfreund Konrád sich nach über 40 Jahren ohne jeglichen Kontakt ankündigt, ist für den ehemaligen General Henrik die quälende des Wartens vorbei. Mit über 70 Jahren erhofft er sich Antworten zu einem wendebringenden Jagdausflug, der mit der Flucht Konráds endete. Henrik geht es dabei auch um Genugtuung. Er lässt in seinem Räumen alles so herrichten wie damals, als sie noch beste Freunde waren.
Überraschenderweise entspinnt sich ein fesselnder Monolog über die Wirkung des Vergangenen und des Vergänglichen. Doch dieser ist viel mehr als das quälende Gedankenkonstrukt zwischen Wahrheit und Interpretation eines Einzelnen. Die Ohnmacht einer ganzen Generation des kuk-Regimes sowie dessen Verfall brennt zwischen den Zeilen. Ein meisterhaftes Kammerstück, das lange nachhallt. Sándor Márai kommt definitiv auf die Leseliste.