Rezension

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Die Gewürzhändlerin - Petra Schier

Die Gewürzhändlerin
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Anno Domini 1199. Matthäus Ibn Maternus Ibn Radulf hatte sich entschlossen seine Heimat Konstantinopel zu verlassen, um in die Heimat seines Großvaters Radulf zu ziehen. Mit etwas Wehmut im Herzen, aber auch einer Vorfreude auf das Kommende, warf er noch einen Blick zurück.

Anno Domini  1351. Elisabeth von Küneburg hatte Johann von Manten geheiratet, und wohnte über Winter in dem von ihm gekauften Stadthaus in Koblenz. Auch war Luzia Bongert noch immer ihre Leibmagd, doch wusste in Koblenz niemand, dass diese nur eine einfache Bauerntochter war. Auch Anton, Luzias Bruder wurde im Haus beschäftigt. Das Kreuz, das die beiden Frauen zusammengefügt hatten, sandte immer noch Zeichen in Form von Leuchten und Summen.  Als Martin Wied, der Weinhändler, von einer langen Reise zurückkam, fand er seine Firma in einem leicht desolaten Zustand vor. Sein Bruder Konrad, war eben kein Kaufmann, und viele Kunden waren abgesprungen, so dass Martin einen Kredit aufnehmen musste.  Und er erinnerte sich an das Versteck im Keller, das er vor vielen Jahren entdeckt hatte. Er hatte dort unter anderem eine Kette und verschiedene Dokumente gefunden, die jedoch in lateinischer Sprache verfasst waren. Bevor er weggefahren war, hatte er sich diese Dokumente nochmals angesehen. Und, obwohl er Latein nicht vollkommen beherrschte wurde ihm klar, dass er hier einen Schatz verwahrte. Auch las er von dem Eid, den die drei Freunde damals geleistet hatten, und ihm wurde klar, um wen es sich dabei handelte.  Martin konnte jedenfalls die Namen Eginolf von Küneburg  und Bongert erkennen In diesem Moment wusste er, dass Elisabeth und Luzia die Nachkommen dieser Männer sein mussten, und er war der Dritte im Bunde.

Eines Tages wurden die von Mantens und auch ausdrücklich Luzia zu Martin Wied zum Essen geladen. Das Kreuz meldete sich wieder, und Luiza wollte zunächst nicht mitgehen. Doch dort erfuhren sie dann nach dem Essen von den Schriftstücken, und von der Kette, dem dritten Teil des Kreuzes, und dass Martin der Nachkomme des dritten im Bunde war. Als Luzia eines Tages über den Markt ging, traf sie Martin an seinem Stand. Dieser bat sie dann, kurz auf den Stand zu achten, da er unbedingt weg musste. Luzia erwies sich als Verkaufstalent, und so wurde sie – mit Elisabeths Erlaubnis – seine Gehilfin, zunächst für die Zeit des Marktes. Doch auch hinterher benötigte er noch ihre Hilfe…

Martins Mutter Augusta war davon überhaupt nicht begeistert, sie mochte Luzia nicht besonders, da sie ihr Berechnung unterstellte. Dass Luzia dann auch noch Buchfarben verkaufte, rief Martins größte Konkurrenten Ulrich von Thal und Boos auf den Plan. Beide hatten von Konrads Unfähigkeit profitiert und hofften, die Firma Wied schlucken zu können, bzw. sich hier einzukaufen. Doch Martin war überzeugt, es allein schaffen zu können….

Wird Martin Wied seinen Weinhandel  retten können? Und was sind das für Gefühle, die Luzia hegt? Ist es Abscheu wegen seiner vielen Brandnarben, die er sich damals, als kleiner Junge bei der Rettung seiner Schwester zugezogen hatte? Oder ist es doch das Gegenteil? Auch Martin weiß nicht, was er tun soll, sind ihm die Frauen  doch wegen seiner Brandnarben  immer nur mit Abscheu begegnet.

Dieses Buch ist die Fortsetzung des Bandes “Die Eifelgräfin“  von Petra Schier. Die Autorin versteht es, Spannung aufzubauen und sie bis zum Ende zu halten, ja sie sogar noch zu erhöhen.  Auch gibt es im ganzen Buch immer wieder kleine Spannungsbögen. Es lässt sich leicht und flüssig lesen, und ist – soweit ich es beurteilen kann – auch sehr gut recherchiert. Ich war schon von der Eifelgräfin begeistert und diese Begeisterung hat sich hier in diesem Buch fortgesetzt. Ich freue mich  schon jetzt auf einen dritten Band. Auf jeden Fall ist dieses Buch sehr empfehlenswert!