Rezension

Westfälischer Dorfkrimi

Dreikönigssingen - Stefan Holtkötter

Dreikönigssingen
von Stefan Holtkötter

Bewertet mit 4 Sternen

Tönne Oldenkott hat eigentlich nicht viel zu tun ausser ab und an auf seine Enkelinnen aufzupassen. Da wird kurz vorm Dreikönigstag Alfons Kerkering auf seinem Hof ermordet. Tönne zweifelt an der Theorie eines Einbrechers und nimmt seine eigenen Ermittlungen auf. Unterstützt wird er von Gül, einer Dorfpolizistin. Hat der Mord vielleicht etwas mit dem geplanten Windpark zu tun ?

"Dreikönigssingen" ist ein Regionalkrimi von Stefan Holtkötter. Der Schreibstil ist angenehm, gut und flüssig zu lesen. Der Krimi spielt in der Münsteraner Gegend, aber ich finde es könnte überall auf dem Dorf sein. Denn das Dorfleben ist doch recht ähnlich egal wo man ist. Der Autor hat die typischen Klischees und auch Wahrheiten (denn ich wohne auch auf dem Dorf) schön beschrieben und wiedergegeben.Vieles kommt einem bekannt vor, wenn man auch auf dem Dorf lebt. 

Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und besonders Tönne versprüht seinen ganz eigenen Charme. Hilfsbereit, neugierig , nicht immer einfühlsam , aber mit dem Herz auf dem rechten Fleck muss er einfach die Wahrheit herausfinden.  Ein weiterer Charakter , den ich persönlich sehr interessant fand ist Gül. Mit türkischen Eltern ist sie gefangen zwischen zwei Kulturen, was in dieser Geschichte sehr deutlich wird. Für sie ist es nicht immer leicht, das deutsche Leben mit dem türkischen Hintergrund ihrer Eltern und Tante zu vereinbaren. 

Die Geschichte an sich ist nicht megaspannend, da gibt es viele spannendere Bücher, aber die Charaktere und dieses Dorfleben macht dieses Buch sehr interessant und liebenswert !