Rezension

When I'm sixty-four

Der Mann, der zweimal starb -

Der Mann, der zweimal starb
von Richard Osman

Mit der „Donnerstagsmordclub“ – Reihe rund um Hobby – Detektive im Seniorenalter (70 plus) schreibt Richard Osman gegen den `Jugendwahn‘ (man denke etwa an das Young – Adult – Genre, das sich bestens verkauft) und gegen die Altersdiskriminierung in der Film – und Unterhaltungsliteraturbranche an. Eigentlich ist die Serie auch ein Plädoyer für ein Miteinander der Generationen, denn auch in einem „alten“ Körper steckt ein wacher Geist.

„Der Mann, der zweimal starb“ ist der zweite Band der Erfolgsreihe.

Worum geht’s?

Schauplatz Großbritannien:

Das Ermittlerquartett ist wieder gefragt! Ron, Joyce, Ibrahim und nicht zuletzt die Ex-Agentin Elizabeth müssen einen heiklen Fall aufklären. Oft werden die Protagonisten, die im englischen Seniorenheim“ Coopers Chase“ leben, unterschätzt. Doch Elizabeth‘ alter Freund Marcus Carmichael, auch ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter, gehört nicht zu der Sorte Mensch ( Der Ex von Elizabeth, Douglas, hat ein großes Problem). Die Mafia ist ihm auf den Fersen, da er Diamanten im Wert von zwanzig Millionen Pfund „einkassiert“ hat. Also bittet er die rüstigen Rentner um Hilfe. Natürlich mischen auch  DCI Chris Hudson und Donna De Freitas wieder kräftig mit – die britische Polizei und der ominöse Bogdan sind also mit von der Partie!

Geschickt verbindet der Autor eine spannende story mit leiser Gesellschaftskritik, Themen wie der Tod oder auch körperlicher Verfall sind ebenso Teil der Geschichte wie die Einsamkeit im Alter. Mal augenzwinkernd, mal sarkastisch ist der Ton, herrlich britisch der Humor. Als Leser/in rätselt man gerne mit, die Geschichte macht einfach Spaß! Beim Lesen musste ich oft schmunzeln, wenn die leicht bessserwisserische Art eines Protagonisten trocken mit „Es ist mir ein Rätsel, warum Du nie geheiratet hast“ kommentiert wird, amüsiere ich mich köstlich. Die Figuren haben Ecken und Kanten, eine rasante Rahmenhandlung lässt keine Langeweile aufkommen. Es wird nie albern, trotz ernster Themen wird nicht auf die Tränendrüse gedrückt. So muss ein guter Detektiv-Krimi   sein! „Der Mann, der zweimal starb“ kann auf ganzer Linie überzeugen.