Rezension

Wichtige Themen, nicht gut umgesetzt

You make my Dreams -

You make my Dreams
von Gabriella Santos de Lima

Bewertet mit 1.5 Sternen

Ich bin durch das Cover auf das Buch aufmerksam geworden, weil ich mich solche immer ansprechen auch der Klappentext hat mich angesprochen, sodass beides mich neugierig auf das Buch gemacht haben.

Den Prolog fand ich spannend, was mich dann zum weiterlesen angeregt hat, jedoch hat es beinahe direkt nachgelassen. Es lag nicht unbedingt am Schreibstil, denn der war ganz in Ordnung, obwohl ich die Anglizismen teilweise als etwas nervig empfand, im Alltag gar kein Problem, aber in Büchern muss das echt nicht sein. Genauso wie plötzlichen Sätze/Wörter in Großbuchstaben, die zum Ende hin immer mehr wurden, was bei mir nicht unbedingt die gewünschte Reaktion ausgelöst hat. So warum genau schreist du mich jetzt an?

Dann zum Gendern, allgemein habe ich wirklich nichts dagegen wenn jemand das im Alltag tut, wenn du es machen möchtest, go for it, aber in Büchern muss das nicht wirklich sein, denn sie haben bei mir teilweise den Lesefluss unterbrochen und musste mich manchmal auch fragen, ob man dieses Wort wirklich gendern muss. Wozu Wörter auf die weibliche Form anpassen, wo es meiner Meinung nach wirklich nicht nötig ist? Beispiel aus dem Buch wäre das Gendern der Sternzeichen, wozu aus Skorpion, Skorpionin machen? Das war das erste mal, dass ich von so etwas gehört bzw. gelesen habe und finde dass das echt nicht sein muss.

Mit den Charakteren wurde ich die ganze Zeit nicht warm, es hat sich einfach nicht angefühlt, als würde ich sie kennen oder überhaupt kennenlernen. Vor allem aber wurde ich nicht mit Levi warm, der eh für eine Zeit plötzlich verschwunden ist. Anfangs dachte ich noch, dass er der Haupt-Loveinterest ist, aber ich war so erleichtert, als Jude ins Spiel kam, denn zwischen ihm und Audrey habe ich definitiv eine größere Anziehung gespürt.

Das einzige was ich über die weiß, ist was für psychische Probleme diese haben und das diese irgendwie nicht so wirklich ernst genommen wurden, weil sie ab und zu einfach wieder aufgetaucht sind, als wären sie irgendein Haustier, was mal da ist und mal nicht. Was mich aber vor allem gestört hat, war die Menge an Problemen. Ich möchte hiermit nicht sagen, dass das Leben der Figuren in Büchern perfekt oder sonstiges sein soll, aber hier waren es so viele Probleme, die dann aber auch nicht wirklich gelöst wurden. Die Protagonistin, Audrey, hatte so viele Päckchen zu tragen, so dass ich teilweise das Gefühl hatte, dass jedes Kapitel ein neues Problem dazu gekommen ist und gegen die sie, Überraschung, auch nichts unternommen hat. Zwar habe ich in manchen Momenten selber auch gesehen, aber es war von allem einfach zu viel des Gutem (oder des Schlechtem? Keine Ahnung) und hatte den Eindruck, dass die Autorin dies getan hat, um den Charakteren etwas mehr Tiefe zu verleihen, denn um ehrlich zu sein, sie wären wirklich oberflächlich gewesen ohne all dem. 

Auch die Menge an Charakteren und Namen wurde nach einer Zeit unüberschaubar. Habs dann aber auch einfach aufgegeben, zu verstehen wer wer ist, Hauptsache ich weiß wer die Hauptprotagonisten sind.

Die Handlungen waren ein pures Chaos. Das einzig sinnvolle waren die Emails zwischen Bennett29 und EternalSummer (Audrey), aber auch die wurden dann irgendwann wirr. Die Gedanken von Audrey waren ein reines Durcheinander, ihre Gefühle für die Loveinterests genauso. Ebenfalls war es einfach vorhersehbar und voller Klischees, sodass die Spannung gefehlt hat. Natürlich gab es auch ein Happy End, aber ich schwöre dieses Buch hatte die perfekte Grundlage für ein Ende, wo die Protas mal nicht zusammen kommen, sondern sich auf sich selber fokussieren und ihren Berg an Problemen versuchen zu lösen. 

Generell habe ich etwas gebraucht, um das Buch zu beenden, weil mich nichts dazu angeregt hat weiterzulesen. Ich konnte das Buch problemlos für Tage liegen lassen, ohne den Drang zu haben weiter lesen zu wollen. Es war auch nicht wirklich ein Zwang, weil es schon interessant an einigen Stellen war, aber nunmal nicht genug.

Die Themen sind zwar wichtig, aber wurden nicht ordentlich umgesetzt und gelöst. Die Protagonisten sind eher oberflächlich und die Handlungen kaum zu verstehen, deswegen gebe ich dem Buch 1,5/5 Sternen.