Rezension

Wichtiges Thema

Der Anfang von morgen -

Der Anfang von morgen
von Jens Liljestrand

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Anfang von Morgen
Jens Liljestrand
Schweden, nach der Pandemie: Der Urlaub von Didrek von der Esch und seiner Familie nimmt ein vorzeitiges Ende, als ein Waldbrand in der Nähe seines Ferienhauses ausser Kontrolle gerät. 
Andere Nachbarn hatten sich bereits einen Tag zuvor in Sicherheit gebracht, doch Didrek hatte auf eine Löschung des Feuers seitens der Behörden gehofft.
Seine eigene Evakuierung läuft total aus dem Ruder: Die Batterie seines E-Autos ist leer und das Auto springt nicht an. Zu Fuss macht sich die 5-köpfige Familie auf den 15 Km langen Marsch in die nächste Stadt, doch als sie dort ankommen, ist der letzte Evakuierungs-Bus bereits abgefahren und der Ort menschenleer.
Das Feuer kommt immer Näher, der Rauch macht das Sehen und Atmen unmöglich und als ein Auto neben ihnen anhält, geben sie der Familie im Auto ihren verletzten Sohn mit. Viel zu spät realisieren sie, dass sie weder den Namen der Familie kennen, noch deren Autonummer haben.
Während Didrek noch verzweifelt versucht seine Familie in Sicherheit zu bringen, beginnen die ersten Plünderungen in Stockholm. Stromausfälle, Trinkwassermangel, fehlende Hilfskräfte, Medikamente und Lebensmittel tun ihr übriges.
Jens Liljestrand lässt in seinem Klima-Thriller vier Personen in langen Kapiteln zu Wort kommen:
Vater Didrek, Didreks Ex-Geliebte Melissa, André, Sohn eines ehemaligen Tennisprofis und Didriks Tochter Vilja. 
Die Erzählstränge sind miteinander verwoben, Zeiträume überschneiden sich, stehen aber nicht im direkten Zusammenhang zueinander. 
Der Autor will in seinem dystopischen Szenario auf den Klimawandel verweisen. Für mich hat er das im ersten Kapitel perfekt umgesetzt. Die Spannung ist hoch und ich kann das Buch gar nicht zur Seite legen. Mit der zweiten Erzählerin geht die Spannung ein wenig verloren, kann mich aber dennoch fesseln. Leider passt dann der Sohn des Tennisspielers im dritten Teil kaum noch zu Didreks Geschichte - besser hätte man hier Didreks Frau sprechen lassen. Den letzten Teil, den die Tochter erzählt, fand ich wieder gut.
Insgesamt ein gutes Buch, das ich gerne gelesen habe und dem ich, alleine seines wichtigen Themas wegen, eine grosse Leserschaft wünsche.
4- / 5