Rezension

Wie ein Wiedersehen mit alten Freunden

Die Schattenwölfin der Rocky Mountains -

Die Schattenwölfin der Rocky Mountains
von Natascha Birovljev

Bewertet mit 4 Sternen

Zum vierten Mal entführt Natascha Birovljev uns Leser nun auf die Willow Ranch in Kanada. Dieses Mal mit neuen Protagonisten:

 

Da ist die Pferdepflegerin Rosie, welche davon träumt, eine Ausbildung zur Pferdetrainerin zu machen. Ihr Ex-Freund Calvin möchte seine trächtige Stute bei ihr unterstellen, doch die Abstammung des Fohlens wirft Fragen auf. Der Feuerwehrmann Doug umwirbt sie, doch Rosie fühlt sich mehr zu Nick hingezogen.

 

Cowboy und Wrangler Cody sieht sich mit einer Zwickmühle konfrontiert und muss darüber nachdenken, die erlterliche Milchfarm zu übernehmen, die nach dem Selbstmord seines Bruders und einem Unfall seines Vaters in immer größere Schwierigkeiten gerät.

 

Der Cree-Indianer Woodwind Jones, ist nach einer Gefängnisstrafe wieder ins Reservat gezogen, tut sich aber schwer damit, sich einzuleben. Der Schamane Chinook gibt ihm den Rat, sich um die Jugendlichen des Reservats zu kümmern, welche oftmals straffällig werden oder Probleme haben.

 

Obwohl es jetzt zwei Jahre her ist, dass ich die beiden ersten Teile der Willow Ranch-Reihe gelesen habe, stellte sich recht schnell ein Wiedererkennungseffekt bei mir ein, der sich im Verlaufe der Handlung immer weiter in ein herrliches Wohlfühlen steigerte. Ab der Hälfte der Handlung war der Roman für mich wie ein Wiedersehen mit alten Freunden und ich habe wunderbar vom Alltag abschalten können.

 

Dabei habe ich mich zu Beginn mit den neuen Charakteren etwas schwer getan, weil ich mich erst einmal wieder orientieren musste und noch die alten Protagonisten im Kopf hatte. Doch diese tauchen schnell wieder als Nebencharaktere auf und so komplettiert sich der Charakterreigen sehr gut. Cody, Woodwind und Rosie sind schön ausgearbeitet, haben alle ihre Träume und müssen Rückschläge verkraften. Ich empfand sie als sehr authentisch und konnte ihre Schwierigkeiten und Motivationen gut nachvollziehen.

Vor allem durch Woodwind und sein Engagement für die Cree-Jugendlichen lernt man als Leser wieder viel über die Spiritualität und Traditionen der „Native Americans“. Das ist mit ein Grund, warum ich Natascha Birovljevs Bücher so gerne lese!

 

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es dennoch, und zwar ging mir am Ende alles etwas zu glatt und glücklich aus für die Protagonisten, am deutlichsten bei Rosie. Trotzdem war mein Leseeindruck insgesamt wieder sehr positiv. Ich habe die Zeit auf der Willow Ranch außerordentlich genossen und möchte unbedingt erfahren, wie es vor allem mit Woodwind weitergeht! Die Willow Ranch ist eine wunderbare Reihe zum Wohlfühlen für mich und ich kann sie euch daher sehr ans Herz legen, vor allem denjenigen, die gerne etwas „Western Flair“ mögen!