Rezension

Wie gedrucktes Internet.

How To Be Parisian wherever you are - Audrey Diwan, Anne Berest, Caroline De Maigret, Sophie Mas

How To Be Parisian wherever you are
von Audrey Diwan Anne Berest Caroline de Maigret Sophie Mas

Bewertet mit 3 Sternen

Wo kommt er eigentlich her, der unvergleichliche Charme der Pariserinnen? Warum sind sie für die Männer dieser Welt ein nahezu unerreichbarer, begehrenswerter Gegenstand und für die Frauen gleichermaßen ein Objekt der Bewunderung und des Neids. Was macht sie so besonders, die Pariser Frau? Genau das versuchen uns vier Pariserinnen in diesem Buch zu erklären - so können wir selbst ein bisschen was von ihr haben, der Pariserin. 

Das Buch ist irgendwie eine Mischung aus Instagram - ein Haufen Fotos - , Twitter - Lebensweisheiten als zweizeiler - und Buch - doch ab und an mal ein bisschen Fließtext - und davon war alles mehr oder weniger gut.
Die Fotos waren toll. Nicht super glatt gebügelt, immer irgendwie mit Atmosphäre und Flair. Ja, die Fotos sahen nach "DER PARISERIN" aus, auch wenn man die Stadt selbst eher selten auf den Fotos erahnen konnte. Aber sie haben sich einfach richtig angefühlt.

Die Lebensweisheiten waren auch nett. Nicht sonderlich philosophisch, auch nicht wirklich neu, aber irgendwie doch nett. Zum ins Notizbuch schreiben oder als Wandtattoo. Ähnlich originell wie ein "Carpe diem" im eigenen Schlafzimmer, aber halt irgendwie schön.

Der Fließtext.. ja, den sehe ich zwiespältig. Auf der einen Seite gut geschrieben - man merkte, dass die federführende der vier Freundinnen sowas nicht zum ersten mal macht. Und auf der anderen Seite eben nicht "DIE PARISERIN" sondern viel mehr "Die Frau im allgemeinen, die in dem Fall eben zufällig in der Hauptstadt Frankreichs lebt". In vielen der Aussagen habe ich mich auch selbst wieder gefunden. Und ich bin meilenweit entfernt, mich irgendwie an den Pariser Chic anzunähern. 

Nett zu lesen, nett für zwischendurch. Eben wie ein toll gestalteter Blog, über den man zufällig stolpert und dann drei Stunden drauf hängen bleibt, weil er so nett gemacht ist. Aber das Besondere, das, was bei Büchern sonst in Erinnerung bleibt, hat irgendwie gefehlt.