Rezension

Wie lebt es sich als "Rauschkind"?

Brennende Felder -

Brennende Felder
von Reinhard Kaiser-Mühlecker

Bewertet mit 4 Sternen

Aha, Luisa war also ein „Rauschkind“ und Bernd nicht ihr „richtiger“ Vater. Das warf die Mutter ihr im Zorn an den Kopf. An ihrem 15. Geburtstag. Aber das störte Luisa kaum, da sie endlich ihren Gefühlen für Bernd freien Lauf lassen konnte. Kurz darauf gestand sie ihm, dass sie ihn liebe und gerne mit ihm zusammenleben würde. Ja, sie träumte davon, dass sie gemeinsam das Haus verlassen und sich woanders eine Zukunft aufbauen würden.

 

Luisas Leben war von Verlust und Trennung geprägt. Was sie zunächst als die große Liebe empfand, wurde schon bald zur Gewohnheit. Spätestens dann fielen ihr die vermeintlichen Fehler ihrer Partner auf und sie verließ das gemeinsame Heim. Die Kinder konnte oder wollte sie nicht mitnehmen. Sie blieben beim jeweiligen Vater. „Brennende Felder“ ist die Geschichte einer Frau, die ruhelos war und häufig mit ihrem Schicksal haderte.

 

Mir kam Luisa völlig zerrissen vor. Dass sie ihre Erlebnisse in Romanform veröffentlichen will, kann ich nachvollziehen. Nur so hat sie wohl die Chance, ihr Verhalten zu reflektieren. Es ist das dritte Buch einer Reihe, kann aber durchaus auch eigenständig gelesen werden. Ich hatte keine Mühe, mich in die Geschichte einzulesen und dem Geschehen zu folgen. Der Autor versteht es, Sprache als abwechslungsreiches Instrument der Darstellung zu nutzen. Diese besondere Gabe machte das Lesen für mich zu einem besonderen Erlebnis. Auch wenn die Story selbst mich weniger mitnehmen konnte.