Rezension

Wie schön, dass Dotti wieder zurück ist

Mohnschnecke - Anna Koschka

Mohnschnecke
von Anna Koschka

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dotti ist wieder Single. Seit dreihundertfünfzig Stunden. Damit sie sich mit Kater, Büchern und Flauschesocken wieder wohlfühlt, entwickeln ihre Freundinnen eine Mauerblümchentherapie für sie. Doch erst der Fund eines geheimnisvollen hand­geschriebenen Rezeptbuchs verändert alles. Wem mag es gehören? Und wer hat es geschrieben? Dotti begibt sich auf die Suche, angeleitet nicht zuletzt durch mysteriöse Hinweise von @mohnschnecke55 …

In der Regel lese ich keine Danksagungen aber diese fand ich besonders gelungen. Anna Koschka/ Claudia Toman dankt drei Autoren, deren Bücher sie inspiriert haben (S. King, J.K.Rowling und J.R.R. Tolkien).
Als ich auf Facebook las, dass Anna Koschka eine Fortsetzung zu Naschmarkt geschrieben hatte, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Unsere Protagonistin, Dotti, ist seit 350 Stunden wieder Single. Ihr Freund, der berühmte Autor, hat via Facebook von ihr getrennt. Am Anfang war das für mich völlig unlogisch, da die beiden wunderbar zusammen gepasst haben. In Rückblenden, heben sich vom Schrifttyp ab, erzählt die Autorin, wie es zur Trennung kommen musste.
Seit der Trennung kann Dotti, deren Mutter ein Lesecafe besitzt, nicht mehr lesen. Was sich für den Durschnittsleser nichts so schlimm ist, da jeder mal eine Leseflaute hat, trifft Dotti besonders hart. Dotti arbeitet als Literaturrezensentin beim Boten. Auf ihrem Schreibtisch staplen sich die ungelesenen Bücher in ungeahnte Höhen. Als es ihr besonders schlecht geht, geben ihre Freundinnen ihr den Rat, sie muss wieder Dates annehmen und darf keines ablehnen. “Daten” ist ein bisschen schwierig, da sie in ihrem Vertrag eine Mauerblümchenklausel hat. Eines Tages findet sie im Cafe ein Heft mit Rezepten und dem Hinweis, sie möge einer Mohnschnecke55 auf Twitter folgen. Mit dem Fund des Hefts beginnt eine “Schnitzeljagd” die sie nach Prag führt. Findet die bindungsscheue Dotti noch die Liebe ihres Lebens oder wird sie dauerhaft Single bleiben? Das ist die Frage aller Fragen.

“Mohnschnecke” ist eine zuckersüße Liebesgeschichte, sie zu lesen macht einfach nur gute Laune. Ich habe mich während des Lesens, wie packt ein Buchjunkie seinen Koffer, häufig wieder entdecken können. Im Buch kommt es zu einem Wiedersehen mit alten Bekannten. Vor allem Annili hat es mir besonders angetan. Annili ist schon etwas älter, intressiert sich aber immer noch für Twitter, Facebook und Co. So blieb sie mit ihren 80+ deutlich jünger als viele deutlich jüngere.
Am Schreibstil der Autorin lässt sich deutlich erkennen, dass sie selber gerne und viel liest. So lässt sie Begriffe wie SuB, mit dem ich vor ca. 10 Jahren nichts anefangen konnte,oder lovelybooks, mühelos im Text einfliessen. Am Ende war ich ein bisschen traurig als ich mich von Dotti und ihren Freundinnen wieder verabschieden musste.

Fazit:
“Mohnschnecke” konnte mich mühelos in seinen Bann ziehen. Klar es ist keine hochtrabende Literatur aber es macht Spaß dieses Buch zu lesen.