Rezension

"Winter und Schokolade" handelt von Liebe,Verlust, Vergebung, und von gutem Essen.

Winter und Schokolade
von Kate Defrise

Bewertet mit 3.5 Sternen

Magali, Jacqueline und Colette führen alle ihr eigenes Leben. Doch dank Internet und Telefon stehen die Schwestern immer in Kontakt. Nur ihrem Vater gehen sie gerne aus dem Weg.
Bis der sie aber alle zu Weihnachten zu sich nach Hause einlädt, und Absagen keine Option ist!
Also treffen sich die unterschiedlichen Geschwister im Haus ihrer Kindheit, welches sie seit dem Tod ihrer Mutter nur noch selten betreten haben. Und auch ihr Bruder taucht auf, sehr zur Überraschung seiner Familie.
Jeder von ihnen setzt sich nun mit der Vergangenheit auseinander, um vielleicht gemeinsam wieder in die Zukunft zu starten.

Das Cover passt wunderbar zu einem Winter-Roman und lädt direkt zum Lesen ein.
Und auch der Titel wurde wunderbar ausgewählt, wie man schon nach wenigen Seiten bemerkt.

Man begleitet die drei Schwestern jede für sich, in den Wochen vor Weihnachten.
Magali backt leidenschaftlich gerne (auch mal mitten in der Nacht;-) und schreibt Kochbücher.
Ihr Leben lang hat sie sich Aufmerksamkeit durch ihren Vater gewünscht, doch seinen Idealen konnte sie nicht gerecht werden.
Jacqueline ist klassische Sängerin und liebt ihre Auftritte in der Oper. Was ihr zu ihrem Glück allerdings fehlt ist ein Baby.
Und Colette, die jüngste der Schwestern, ist ihrer großen Liebe nach Californien gefolgt.
Doch schon bald steht sie vor den Trümmern ihres Lebens und verliert alles.

Die Kapitel handeln abwechselnd von den drei Schwestern, wodurch man jede besser kennen lernen kann. Auch wenn sie auf den ersten Blick alle ein unabhängiges und normales Leben führen, so hat jede von ihnen natürlich auch Probleme. Und auch an der Vergangenheit haben sie zu knabbern.
Seit ihre Mutter vor vielen Jahren verstorben ist, haben sie ein schlechtes Verhältnis zu ihrem Vater, der sie mit strenger Hand erzogen hat, während die Liebe auf der Strecke blieb.

Erst an Weihnachten kommen all die verdrängten und unterdrückten Gefühle der letzten Jahre ans Licht, und auch der Vater muss sich seiner Vergangenheit stellen. Es gibt einige gelüftetet Geheimnisse und viele Tränen. Die man aber manchesmal benötigt, um ohne Balast ins neue Jahr starten zu können.

"Winter und Schokolade" ist eine schöne winterliche Familien-Geschichte.Und auch wenn sie alle unterschiedlich sind, so haben sie eins gemeinsam: Die Liebe zu gutem Essen!
Auf fast jeder Seite werden Speisen erwähnt, und ich bekam beim Lesen dauernd Lust aufs Nachkochen. So einige Ideen habe ich mir direkt notiert ;-)
Auch Rezepte, wie zum Beispiel für das perfekte Mousse au Chocolat, findet man zwischen den Seiten.
Man sollte also vielleicht selbst gerne essen oder kochen, um diesen Roman genießen zu können. Auch als störend könnten vielleicht die französischen Textzeilen empfunden werden. Da die Mutter Französin war, benutzen die Töchter immer mal wieder französische Ausdrücke. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht diese zu übersetzen, da man durch den Zusammenhang auch so wusste was gemeint ist.

Viele Familien-Probleme, wie auch in der Realität, entstehen durch Missverständnisse, verletzte Gefühle, und unaugesprochene Worte. Hier ist es nicht anders, und es dauert seine Zeit, bis die Familie wieder zueinander findet. Die Geschichte könnte also genau so, überall auf der Welt, passiert sein. Es gab nur eine Situation, die mir völlig unrealistisch vorkam! Nämlich als Colette sich einfach so mit einem Einbrecher "anfreundet", der kurz zuvor bei ihr eingebrochen ist. Das war mir dann doch zu weit weg von jeglichem Verständnis.
Aber ansonsten gefiel mir das Buch gut, und es ist auf jedem Fall etwas für lange Winterabende.

Gerade zur Weihnachtszeit denken die Menschen doch öfters an ihre Familie, 
und die Moral der Geschichte: 
Löst Eure Probleme, bevor es vielleicht zu spät ist!
"Winter und Schokolade" handelt von 
Liebe,Verlust, Vergebung, und von gutem Essen.
Meine Bewertung: 3 von 5 Sterne!!!