Rezension

Wirklich gut!

Mythica, Göttin des Frühlings - P. C. Cast

Mythica, Göttin des Frühlings
von P. C. Cast

Inhalt

Nachdem sich ihr Buchhalter verkalkuliert hat, hat Carolina ein Problem. Die beste Option, um dem finanziellen Ruin zu entgehen, wäre noch der Verkauf der Bäckerei, aber das kommt für Lina gar nicht infrage, immerhin ist „Pani della dea“ ihr Herzensprojekt. In ihrer Verzweiflung bittet sie die große Göttin Demeter um Hilfe, nichtsahnend dass ihre Gebete auch prompt erhört werden. So findet sie sich plötzlich in Persephones Körper wieder, mit der Aufgabe betreut, den Frühling in der Unterwelt zu repräsentieren. Lina redet sich ein, es sei ein Deal wie jeder andere – ein Deal, aus dem sie nur Profit schlagen kann – doch keiner hat sie davor gewarnt, wie heiß der „Höllenfürst“ tatsächlich ist…

Die Protagonistin

Carolina Francesca Santoro ist eine fleißige Geschäftsfrau Mitte 30, die der Liebe abgeschworen hat. Dafür bedeutet ihr ihre heißgeliebte Bäckerei nahezu alles, umso verbissener kämpft sie um deren Erhalt. Von Geburt an hat sie eine scheinbar magische Verbindung zu Tieren und kann göttinnengleich backen.

Eigene Meinung

Mit „Göttin des Frühlings“, dem 4. Band ihrer Mythica-Reihe, konnte mich P. C. Cast seit langem mal wieder von sich überzeugen.

Der Schreibstil ist gewohnt locker, jugendlich und bildlich. Die Geschichte wird im personalen Erzählstil aus Sicht von Hades und Lina erzählt, zeitweise auch von Demeter und Persephone.

Die Charaktere sind sehr sympathisch und ausgewogen. Vor allem mit Lina hat Cast eine Protagonistin geschaffen, in die man sich gerne hinein versetzt. Auch die Nebenfiguren können sich sehen lassen – sie sind interessant, individuell und unterhaltsam. Mag sein, dass sie meist vorhersehbar und erwartungsgemäß handeln, aber das stört in dem Fall gar nicht so.

Die Geschichte verlief etwa zur Hälfte genau so wie ich es erwartet habe, war dabei aber wirklich nett zu lesen. Ab einem gewissen Punkt zog Cast plötzlich das Tempo an und wartete mit vielen überraschenden Wendungen auf. Es ist eine Geschichte mit viel Gefühl, deren sinnliche Atmosphäre in genau dem richtigen Maße auf den Leser transportiert wird. Leider gibt es einige gravierende Logikfehler was das Zusammentreffen der Mythologie auf unsere heutige Welt betrifft, allgemein hat sich Cast die griechische Mythologie arg zurecht „gemauschelt“.

Das Berührende an diesem Roman ist aber die wirklich romantische Frage, was Liebe wirklich bedeutet. Liebt man den Körper oder die Seele?

Fazit

P. C. Casts „Mythica – Göttin des Lichts“ konnte mich nach langer Zeit endlich mal wieder von sich überzeugen. Die Geschichte ist charmant, romantisch, sexy und regt sogar ein bisschen zum Nachdenken an. Zum Schluss musste ist sogar fast ein Tränchen verdrücken und das ist bei diesem Genre eher selten. Die Mythologie mag etwas verdreht sein, trotzdem trifft Cast den Kern der Sache und alles in allem habe ich dieses Buch mit einem zufriedenen Lächeln beendet. Dafür erhält das erste Cast-Buch seit langem 5/5 Bücher!