Rezension

Witzig geschrieben, schön schrullige Figuren, Krimihandlung etwas lahm

Schutzpatron - Volker Klüpfel, Michael Kobr

Schutzpatron
von Volker Klüpfel Michael Kobr

Bewertet mit 3 Sternen

Mein erster Kluftinger, daher kann ich ihn nicht mit anderen Bänden vergleichen, sondern nur mit anderen Regionalkrimis.

Eine alte Frau wird erwürgt in einer alten Autowerkstatt ihres Mannes gefunden. Die Garage war an eine Gruppe Männer vermietet worden, die dort anscheinend geheime Dinge taten. Wozu sonst sollte eine seltsame Madonnenfigur mit Bindfäden umgeben auf einem Sockel mitten im Raum stehen? Und was hat das Ganze mit einem vor 30 Jahren in einer Burgruine gefundenen Schatz zu tun?

Kommissar Kluftinger, ein kauziger, verpeilter, altmodischer, etwas chauvinistischer gesetzter älterer Herr, übernimmt die Ermittlungen. Diese stehen dann auch gar nicht so sehr im Vordergrund, sondern der Kommissar, seine Schrullen, seine Probleme mit seinen Vorgesetzten und Mitarbeitern und seiner Familie, etc.

Wenn man einen spannenden Krimi oder blutigen Thriller erwartet, ist es eher nicht geeignet. Stattdessen ist es eine Art Sozialstudie über einen bayrischen Kommissar und seinen Mitmenschen. Das letztere ist sehr gut gelungen. Die Krimihandlung an sich ist etwas unrealistisch, vor allem die Motivation der "Bösen", das finde ich aber nicht so schlimm, eben, weil es nicht im Vordergrund steht.

Der Schreibstil ist angenehm und witzig. Die Figuren und ihre Ansichten werden so richtig schön aufs Korn genommen. Es macht Spaß, es zu lesen. Das wird auf jeden Fall nicht mein letzter Kluftinger sein (Milchgeld hab ich schon bestellt, die Rezension folgt dann später). :-)