Rezension

Witzig und süß

Let's Play - Teil 1 -

Let's Play - Teil 1
von Leeanne M. Krecic

Meinung:

Das Cover hat mir sofort gefallen, da es witzig aussieht und auch das Thema gleich schon behandelt. Es zeigt Sam vor dem Computer und alle möglichen Dinge fliegen um sie herum. Da sie etwas chaotisch ist, passt dieses Cover einfach perfekt.

Der Zeichenstil hat mir super gefallen. Zwischendurch wird auch in den Chibi-Stil oder einen Retro-Spiel-Stil gewechselt, was etwas Abwechslung reinbringt und in diesen Situationen auch wirklich gut passt.

Zu Beginn lernt man Sam kennen, die ein Spiel veröffentlich hat. Ein Spieler, der Video dreht und ins Internet läd, macht sich darüber lustig und dessen Fans bewerten das Spiel danach schlecht. Sam ist am Boden zerstört und das Schlimmste ist, dass dieser Kerl auch noch neben ihr einzieht.

Der Einstieg in den Comic hat mir sehr gut gefallen. Man sieht wie Sam ihr Spiel online stellt und dann auch positive Bewertungen kriegt, dann kommen die negativen Bewertungen nach Marshalls Video und schon sind wird in der eigentlichen Geschichte angekommen. Ich fand diesen Einblick super, denn es zeigt, dass ihr Spiel nicht schlecht ist, andere Leute mochten es durchaus.

Sam fand ich toll als Charakter. Sie arbeitet und versucht nebenbei Spiele zu entwickeln, da ihr das wirklich Spaß macht. Sie hängt sich rein und glaubt an das, was sie da tut, allein schon wegen ihrer Einstellung bewundere ich sie. Als dann Marshall neben ihr einzieht versucht sie auch halbwegs nett zu sein, obwohl sie einen Groll gegen ihn hegt. Ich mochte sie als Charakter echt gerne.

Marshall kam zuerst wie ein Arsch rüber, also wirklich. Doch mit der Zeit hat man ihn besser kennen gelernt und gemerkt, dass er eigentlich ganz nett ist. Er bemüht sich um Sam und will eine Freundschaft mit ihr, außerdem merkt man, dass es ihm Leid tut, dass ihr Spiel wegen ihm so schlecht bewertet wurde. Nicht zu vergessen, er hat sehr große Füße und schämt sich für diese. Allein schon diese Szene hat ihn mir sympathisch gemacht.

Ich fand den Comic echt gut. Hauptsächlich geht es darum, wie sich Sam und Marshall als Nachbar arrangieren und da kommen immer wieder witzige Szenen auf. Aber man sieht auch, dass Sam ihrer Arbeit nachgeht und wie Marschall seine Freizeit verbringt. Besonders die Arbeit von Sam fand ich interessant, denn sie wird als Frau in ihrer Stelle komplette unterschätzt und die Stärkung von ihren Kollegen hat mir da gut gefallen. Es gab ansonsten auch Szenen mit ihrem Chef und ich kann sagen, dass dieser echt unsympathisch und ein bisschen creepy ist. Insgesamt fand ich aber alles ihre Arbeit betreffend sehr gut gemacht, denn ungefähr so ist es in der Wirklichkeit in dieser Branche, in manchen Firmen.

Ich will auch unbedingt die Familie von Sam erwähnen. Ihr Vater leitet die Firma, in der sie Arbeitet und er nimmt da nicht die typische Rolle des bösen Chefs ein, sondern ist ein ganz lieber Kerl, der einfach an seiner Frau hängt. Ihre Familie hat mir super gefallen, sie ist irgendwie anders als andere Familien und ich hoffe, dass man noch mehr von ihnen sieht.

Am Ende gab es noch eine Bonusgeschichte, die zeigt, wie Sam zu ihrem Hund kam und die dürft ihr euch nicht entgehen lassen. Selten habe ich eine so tolle Geschichte gelesen, die dazu noch so süß ist.

Fazit:

Der erste Teil dieses Comics hat mir super gefallen. Nicht nur waren die Zeichnungen schön, auch die Thematiken, wie Online-Spiele, Internet-Trolle, Gleichbehandlung im Job und Schuld waren gut gewählt und haben zusammen eine spannende Geschichte ergeben. Ich freue mich schon auf Teil zwei und bin gespannt, ob Marshall und Sam noch Freunde werden und ihre Differenzen beilegen können.