Rezension

Wünsche und Sehnsüchte

Wünsche - Judith Kuckart

Wünsche
von Judith Kuckart

Bewertet mit 3 Sternen

Ein eigenartig kühles Buch hat Judith Kuckart verfasst. Dabei verhandelt es tief berührende, nachdenklich machende und wichtige Fragen: von der Möglichkeit eines gelingenden Lebens, der Möglichkeit, sein Leben auch jenseits der Lebensmitte noch zu ändern, von geplatzten Träumen, falsch eingeschlagenen Lebenswegen und nicht zu verdrängenden Wünschen und Sehnsüchten. Da ist Vera, die ihren Pflegevater geheiratet hat, nun in der Mitte ihres Lebens eine sich ihr zufällig bietende, vermeintliche Chance auf einen Ausbruch aus ihrer Ehe und ihrem festgefahrenen Leben ergreift. Da ist Friedrich Wünsche, der das geerbte Kaufhaus zu einem nostalgischen Einkaufsort wandeln will, einem Ort, der ganz auf die Wünsche der Kunden eingeht. Und da ist seine Schwester Meret, extrem lebens- und liebeshungrig und ebenso extrem unglücklich und einsam. Doch bleiben diese Personen dem Leser seltsam fremd. Zu distanziert und gnadenlos geht die Autorin mit ihnen um, zu unglaubwürdig sind sie und ihre Handlungen auch zuweilen. Schade, denn die Fragen, die der Roman aufwirft sind wichtige und berührende.