Rezension

Würdiger Abschluss der Reihe um Gordon Rabe und sein Team

Der Tod bestraft deine Sünden -

Der Tod bestraft deine Sünden
von H.C. Scherf

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem Thriller schickt der Autor H. C. Scherf sein Ermittlerteam rund um Hauptkommissar Gordon Rabe in ihren sechsten und leider auch letzten Fall, der erneut mehr als überzeugend ausfällt und dem Team so einen würdigen Abschluss bereitet. 

Man braucht hier keinerlei Vorkenntnisse aus den ersten fünf Bänden, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Uneingeschränkt zu empfehlen sind die Vorgängerbände aber ebenfalls.

Eine mysteriöse Entführung ohne Geldforderung führt Gordon und seine Mitarbeiter Leonie Felten, Mia Richter und Kai Wiesner diesmal auf die Spur eines skrupellosen Mörders mit perfiden Methoden. Als kurz nach dem Verschwinden des Geschäftsmannes Martin Schaffrath dessen Geliebte brutal ermordet wird, landet das Entführungsopfer sogar zunächst  selbst auf der Verdächtigenliste. Parallel zu diesem Fall gibt der vermeintliche Selbstmordversuch einer jungen Frau einige Rätsel auf und die Ermittlungen in diesem Fall werden besonders für Leonie zu einer harten Belastungsprobe.  

Dies ist inzwischen die dritte Thrillerserie, die ich von H. C. Scherf lese, und wie bei all seinen Vorgängern überzeugt auch dieses Buch wieder durch eine nahezu perfekt aufgebaute Geschichte, einen packenden Schreibstil und gut charakterisierte Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die zudem durchgehend vielschichtig angelegt sind. Auch diesmal geht es wieder ziemlich blutig zu, dabei werden die entsprechenden Szenen allerdings keineswegs als reiner Effekt eingesetzt und auch nicht allzu plakativ ausgeschmückt, sondern ergeben sich aus der Psyche des Täters, die zudem durchaus nachvollziehbar beschrieben wird. Das auch diese Serie wieder im Ruhrgebiet, genauer gesagt in Essen, angesiedelt ist, blitzt zwar an einigen Stellen durch, im Zentrum stehen hier aber eindeutig die Geschichte und die Figuren, der Lokalkolorit wird eher dosiert eingesetzt. 

Liebhaber von spannenden und abgründigen Thrillern werden hier erneut bestens bedient und unterhalten.

Am Ende heißt es dann Abschied nehmen von einem tollen und perfekt aufeinander abgestimmten Team, das ich doch sehr vermissen werde. Zugleich bin ich aber auch schon sehr gespannt, mit welchen neuen Ermittlern der Autor in seinem nächsten Buch aufwartet.