Rezension

Wunderbare Fortsetzung

Die Entführung der Delia Wright - Lyndsay Faye

Die Entführung der Delia Wright
von Lyndsay Faye

Bewertet mit 5 Sternen

Wie auch schon ‚Der Teufel von New York’ hat mich auch der zweite Teil dieser Krimireihe überzeugt. Historisch fundiert versetzt ‚Die Entführung der Delia Wright’ den Leser erneut in das historische New York, als vor der Hungersnot geflohene Iren die Stadt ‚überschwemmten’ und die städtische Polizei noch in den Kinderschuhen steckte.

Diesmal nimmt sich Lyndsay Faye eines Themas an, das erstens in mein Schema der letzten Monate passt, zum anderen aber – für mich – einiges Neues brachte. Und hier liegt meiner Meinung nach das, was mich an den Büchern reizt: Lyndsay Faye versteht es einfach, historische Begebenheiten so zu schildern, auch durch die Ich-Perspektive, dass es für den Leser eindringlich wird. Kein Schwelgen in unnötiger Brutalität, sondern eine menschliche Stimme, die zuweilen distanziert wirkt, aber doch voller Poesie zu Herzen geht. Und damit überzeugender, als es Usus ist, vor allem in diesem Genre.

Neben der durchaus spannenden Geschichte ist ‚Die Entführung der Delia Wright’ ein rundum gelungener historischer Roman voller stimmiger Charaktere und die Hoffnung, dass es selbst in schlimmsten Zeiten ein paar ‚Gerechte’ gab und gibt. Und es bietet Einblick in Vorgänge, die so weit auch nicht vom Hier und Jetzt sind. Vorurteile, Sklaverei, Entführungen, Diskriminierung – Themen, die aktuell sind, leider.

Fazit?
Ein wunderbarer zweiter Teil, dessen einzige Schwäche es ist, dass die Fortsetzung nicht sofort vorliegt.