Rezension

Wunderschön aber tieftraurig

Die Sache mit dem Dezember - Donal Ryan

Die Sache mit dem Dezember
von Donal Ryan

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Sache mit Dezember“ ist auf viele Arten ungewöhnlich. Da ist zum einen die Struktur des Romans, die in 12 Kapiteln angelehnt an die 12 Monate des Jahres ist. Auch der Erzählstil ist anders als in anderen Romanen. Man muss sich erst reinfinden und zulassen, dass hier aus ungewöhnlicher Perspektive dem Leser die Geschichte von Johnsey erzählt wird. Ein junger Mann, der von seiner Umgebung schon immer verkannt und gemieden wurde, der dadurch nur geringes Selbstwertgefühl hat und in seinem tiefsten Innern unendlich einsam und traurig ist, so dass er sich nach dem Tod sehnt.

Wichtig ist aber eigentlich nicht, was er für eine Behinderung hat und auch nicht, dass niemand sie erkennt. Wichtig ist, dass niemand ihm hilft, niemand für ihn einsteht und niemand sein wirkliches Wesen und die Wahrheit über ihn erkennt.

Ein Buch, welches auf den ersten Blick dünn und unscheinbar scheint, aber eine große Traurigkeit und Tiefe hat und den Leser mit einer unkonventionell erzählten  Geschichte überzeugt. Diesen Autor sollte man im Auge behalten.