Rezension

Wunderschön poetisches Bilderbuch über die erste Liebe

Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich - Michael Engler

Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich
von Michael Engler

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Roberto ist zum ersten Mal verliebt. Seit er das Mädchen Isabella das erste Mal gesehen hat, kann er nur noch an sie denken. Da Isabella sich aber so gar nicht für Jungen zu interessieren scheint und ihn nicht bemerkt, möchte er ihr sagen, wie lieb er sie hat. Aber wie sagt man jemandem, dass man ihn liebt? Roberto hat viele Ideen, aber keine scheint richtig. Doch dann weiß er, wie er ihr ganz ohne Worte zeigen kann, was er empfindet – einfach, indem er in ihr Herz schaut. Ob sie ihn dann endlich auch wahrnehmen wird?

Meine Meinung:
Dieses Bilderbuch habe ich bereits um den Valentinstag herum öfter in Buchläden und in den sozialen Netzwerken gesehen. Ich bin ja ein großer Fan von besonderen und poetischen Bilderbüchern – und dieses Werk vereint beides.
Die Geschichte über eine erste Liebe ist sehr einfühlsam und wunderschön erzählt. Die Sprache ist sehr besonders und bildhaft, und dennoch leicht verständlich. Sehr gefallen mir die vielen wunderschönen Vergleiche wie etwa ‚leicht wie ein Schmetterling‘. Die Wortwahl ist wunderschön und ästhetisch und vereinzelt werden wichtige Wörter groß und in Farbe hervorgehoben. Die Illustrationen von Martina Matos sind einfach nur wow. Die Personen sind mit relativ großen Köpfen dargestellt und sehen dadurch irgendwie total niedlich aus. Gefühle werden durch die Gesichter sehr gut rübergebracht. Die Farbwahl ist eher dezent und schlicht – es überwiegen Beige- und Erdtöne – und wird zum Großteil durch einzelne Farbakzente bereichert (so etwa die rote Fliegermütze von Roberto und Isabellas Kleid. Erst zum Ende hin gibt es eine Doppelseite, die fast ganz in Rottönen gehalten ist – die Farbe der Liebe. Gesprochene Worte werden ebenfalls auf der Bildebene dargestellt – durch Buchstabenschnipsel.
Auch das Thema findet man nicht so oft in Bilderbüchern und daher finde ich es eine schöne Abwechslung zu den üblichen Themen wie ‚Freundschaft‘ o.ä. Das Gefühl des Verliebtseins ist sehr anschaulich dargestellt durch übliche ‚Symptome‘ wie Herzklopfen. Die Geschichte zeigt, dass es nicht immer die großen Gesten sind, die einen geliebten Menschen erfreuen, sondern die kleinen Dinge, die zeigen, dass man die Person wirklich kennt und in ihr Herz schauen kann.
Für alle, die besondere und poetische Bilderbücher wie ‚Die große Wörterfabrik‘ oder ‚Im Garten der Pusteblumen‘ lieben, wird dieses bezaubernde Werk eine schöne Bereicherung sein. Ich kann es daher nur sehr empfehlen, sowohl für Kinder (ab etwa 4 Jahren) als auch für Erwachsene. Außerdem stehen ja der Muttertag und der Vatertag vor der Tür. Es geht zwar um Liebe im Sinne von Verliebtsein, aber auch den Eltern kann man auf schöne Weise zeigen, wie lieb man sie hat. Das Buch ist außerdem ein schönes Geschenk für eine geliebte Person. Von mir bekommt es 5 Sterne und ein ’sehr zu empfehlen‘!