Rezension

Wunderschöne Erzählung

Golem und Dschinn - Helene Wecker

Golem und Dschinn
von Helene Wecker

"Golem und Dschinn" ist eine ungewöhnliche und wunderschöne Erzählung, die mich schnell in ihren Bann zog.
Allein schon die Verquickung des historischen Kontexts mit zwei so ungewöhnlichen magischen Wesen wie einem Dschinn und einem Golem verspricht schon ein etwas anderes Leserlebnis, aber auch der anschaulich beschreibende, auf ruhige Art fesselnde Schreibstil, vermitteln ein besonderes Gefühl. Dank dieses Erzählstils, fällt es dem Leser leicht, sich auch in so fremde Wesen hinein zu versetzen und mit ihnen zu fühlen,wenn sie lernen, sich in der Menschenwelt zurecht zu finden.

Was jedoch treibt einen Golem oder auch einen Dschinn in eine éigentlich so wenig magische Stadt wie das New York am Ende des 19.Jahrhunderts? Immerhin sind weder Golems noch Dschinns hier häufig gesehen Gäste.
Ein Golem, der auf der Überfahrt nach Amerika von seinem Meister erweckt wird, der sich jedoch unmittelbar darauf plötzlich ohne jegliche Bindung wiederfindet und ein Dschinn, der durch Zufall nach jahrhundertelanger Gefangenschaft von einem Schmied befreit wird,was haben sie gemeinsam? Und wie kann es so fremden Wesen gelingen, in der menschlichen Gesellschaft Fuß zu fassen, kann ihnen das überhaupt gelingen?

Wunderschöne magisch angehauchte Erzählung und ein Gesellschaftsbild des New York der damaligen Zeit in einem fesselnden und sprachlich schönen Erzählstil - ich habe das Buch einfach nur sehr sehr gerne gelesen!