Rezension

Wunsch nach Familie

Die Dinge, die wir aus Liebe tun - Kristin Hannah

Die Dinge, die wir aus Liebe tun
von Kristin Hannah

Bewertet mit 4 Sternen

Die Ehe von Angie und Conlan scheitert an ihrer ungewollten Kinderlosigkeit und den zahlreichen Versuchen, doch noch zum Wunschkind zu kommen. Angie kehrt zu Mutter und Schwestern zurück, um das Familienrestaurant wieder flott zu kriegen. Dort trifft sie auf die17jährige Lauren, die als „Fehltritt“ nie Mutterliebe erfahren hat. Zwischen beiden entwickelt sich eine tiefe Bindung. Als Lauren, schwanger von ihrem langjährigen Freund und eigentlich um ein Stipendium an einem angesehenen College kämpfend, das gleiche Schicksal zu drohen scheint wie ihrer eigenen Mutter, wird ihre Beziehung auf eine Belastungsprobe gestellt – bei Angie erweckt die Schwangerschaft Neid und Hoffnung auf ein zu adoptierendes Baby, Lauren will Angie als Ersatzmutter nicht missen.

Es ist ein sehr gefühlvoll geschriebener Roman, der sich fundiert mit den Folgen einer ungewollten Kinderlosigkeit in der Ehe auseinandersetzt und damit, wie sie sich kompensieren lässt. Angies Traurigkeit ist gut nachvollziehbar. Umso drastischer wirkt es, wenn andere Frauen in ihrer Umgebung ruckzuck schwanger werden, insbesondere ihre junge Freundin Lauren, zu deren Lebenssituation ein Baby überhaupt nicht passt. Die Entwicklung ist natürlich voraussehbar. Einige Romanfiguren machen einen blassen oder überzeichneten Eindruck, wie etwa der werdende Vater von Laurens Baby, der nach Art eines unreifen Milchbubis dargestellt wird oder Angies Mutter und Schwestern, die vor übertriebener Hilfsbereitschaft und Gutmütigkeit strotzen. Alles in allem unterhält und liest sich der Roman aber sehr gut.