Rezension

Zeitgeschichte spannend aufgegriffen

Der letzte Auftrag -

Der letzte Auftrag
von Titus Müller

Bewertet mit 5 Sternen

Eigentlich hat Ria Nachtmann mit dem Agentenleben abgeschlossen, doch im Wendejahr 1989 ist sie plötzlich wieder gefragt. Ihre Tochter Annie hat sich, eigentlich eher aus Emotionen zu ihrem aus dem zweiten Teil der Reihe bekannten Jugendfreund Michael der Bürgerrechtsbewegung in Ost-Berlin angeschlossen und gerrät dadurch ins Visier der Staatssicherheit. Mehrfach steht sie kurz vor der Festnahme, doch sie bekommt Hilfe von unerwarteter Seite. Ein sowjetischer Geheimdienstmann, der selbst vor seinem Kollegen Putin auf der Flucht ist, nimmt sie unter seine Fittiche. Die einzige Chance der beiden ist die Flucht in den westteil der stadt, so kommt Ria wieder ins Spiel, die alte Kontakte aktiviert, um dieses Unterfangen zu bewerkstelligen.

Titus Müller greift im letzten Teil seiner Trilogie um Ria Nachtmann das spannende Wendejahr 1989 auf, vieles von dem, was er beschreibt (Wahlbetrug, Gorbatschow-Besuch in Ost-Berlin, 40. Jahrestag der DDR-Gründung, Montagsdemonstrationen, Demo auf dem Alexanderplatz) weckt Erinnerungen an diese fast unglaublichen Entwicklungen. Dabei wird bereits angedeutet, das Putin ein gewissenloser Ehrgeizling ist, der aus dem absehbaren Ende der UdSSR seinen höchtstmöglichen Nutzen zieht.

Wie schon in den beiden Teilen zuvor versteht es Titus Müller gekonnt, Wirklichkeit und Fiktion in Form von Ria Nachtmann zu verbinden, eine klare Leseempfehlung, allerdings für alle drei Teile in der korrekten Reihenfolge.