Rezension

zieht sich so dahin, einige "Fehler" in der Umsetzung

Abgründe - Arnaldur Indridason

Abgründe
von Arnaldur Indridason

Bewertet mit 2 Sternen

Eine junge Frau wird von einem Schuldeneintreiber überfallen und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Der Kripobeamte Sigurdur Oli war genau zu diesem Zeitpunkt auf den Weg zu ihr und steckt nun direkt in diesem Mordfall. Auch sein bester Freund Patrekur ist in irgendeiner Weise in diesen Fall verwickelt.

In diesen Todesfall sind sehr viele Menschen verwickelt. Jeder auf eine andere Weise. Dies versucht Sigurdur Oli herauszufinden.

Für mich definitiv kein "Fünf-Sterne-Island-Krimi" wie es auf dem Cover steht. Dies war mein erstes Buch von Arnaldur Indridason und somit mein erstes Buch dieser Reihe. Ich kann somit nicht sagen, wie es mit dem eigentlichen Kommissar Erlendur ist.

Es lässt sich gut lesen, allerdings zieht es sich so dahin. Leider fehlt die Spannung. Außerdem mag ich die Übersetzung ins Deutsche überhaupt nicht. Warum Duzt ein Kommissar Verdächtige sofort? Oder generell: warum duzen sich alle ohne dich zu kennen? Ist das in Island so?
Meiner Meinung nach ist das nicht normal. Wenn man jemanden nicht kennt Siezt man ihn, vorallem Verdächtige, um einen gewissen Abstand an Autorität zu bekommen. Die Schreibweise mit dem "Du" hat mich extrem gestört. 
Möglicherweise ist es ja wirklich in Island so, für mich war es allerdings eine schlechte Übersetzung. (dafür schonmal einen Punkt Abzug)
Außerdem finde ich es schwer die Isländischen Namen zu lesen, dies dachte ich mir allerdings schon im Voraus und ist daher nicht so schlimm.

In welchem Zusammenhang die Geschichte mit Andres stande habe ich nicht verstanden. Es ging um einen jungen Mann, der als Kind schwer misshandelt wurde und dabei gefilmt wurde. Er hat seinen Peiniger Jahre später aufgespürt und in Gefangenschaft genommen. 
Die Geschichte hatte keinen Zusammenhang zum Mord in diesem Buch und hätte komplett weggelassen werden können,oder es hätte mehr darauf eingegangen werden müssen.(für mich einen weiteren Punkt Abzug).

Die Geschichte an sich fand ich ganz okay. Eine Frau wird überfallen und stirbt. In die ganze Sache sind mehrere Leute verwickelt und das sehr unterschiedlich. Auch das der Tod eines Bankers in gewisserweise damit zusammenhängt hätte ich nicht vermutet. Meiner Meinung nach wurde allerdings zu wenig auf die Hintergründe zu den jeweiligen Geschichten, die letztendlich eine Geschichte bilden eingegangen. Die Geschichte der Bänker wurde am Ende zwar von ihnen erklärt, aber man erfährt nicht wie es weiter geht. Alle wurden verhaftet aber Strafen gabs nicht. Leider alles ein bisschen schwammig. Ich war mit dem Buch gar nicht zufrieden und kann es leider nicht weiter empfehlen.

Das Ende habe ich so nicht erwartet. Das der Auslöser für den Mord eine am Anfang vollkommen unauffällige Person war, hätte ich nicht gedacht. Dies fand ich wiederum gut. 

1 Stern fürs Ende. Worauf man aber auch lange warten muss.
1 Stern für die Idee verschiedene Menschen und Geschichten in unterschiedlicher Weise in einen Zusammenhang zu setzen. (auch wenn die Umsetzung nicht so toll war)

Kommentare

katzenminze kommentierte am 06. November 2016 um 22:59

Ich habe das Buch noch ungelesen im Regal stehen. Also danke für den bösen Spoiler... <.< Lasse es noch etwas dort stehen. Vielleicht vergesse ich es ja.
In allen Island-Krimis ist es üblich, dass geduzt wird. Eben weil das auch real so ist. Teilweise ist das auch irgendwo im Vorwort o.ä. erklärt. Teilweise auch die Aussprache der Namen, was ich immer besonders sinnvoll finde. Hier wohl leider nicht. Ich finde eher Übersetzungen schlecht in denen der Übersetzer im Nachhinein rät wer sich nun duzt oder siezt und wann und ob sich das ändert.