Rezension

Zu viele Längen

Die Verzauberung der Schatten - V. E. Schwab

Die Verzauberung der Schatten
von V. E. Schwab

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der erste Band der Reihe hatte mir wirklich gut gefallen und ehe ich alles wieder vergesse, habe ich gleich mal Band 2 hinterher gelesen. Ich mag die Reihe immer noch, wenn mich auch dieser Band nicht ganz so sehr in seinen Bann ziehen konnte.

Was mich bei dem Buch am meisten gestört hat, war die Aufteilung der Handlung. Auf den ersten 400 Seiten passierte einfach mal so gut wie gar nichts. Die Tage gingen vorbei, wir warten auf das Spiel der Elemente, aber es kommt gefühlt keinen Schritt näher. Einige kleine Punkte waren für den Verlauf wichtig, aber das meiste wirkte einfach nur langweilig. Auch wenn es sich Gott sei Dank nicht wie Kaugummi gezogen hat.

Und die letzten 200 Seiten? Da wurde einem einfach alles um die Ohren gehauen. Hier war es auf einmal spannend, actionreich, fesselnd und am Ende folgte ein richtig übler Cliffhanger, nach dem ich sofort weiterlesen wollte. Als hätte jemand alles in diese 200 Seiten gesteckt und vorher alles vernachlässigt. Hätte man eindeutig besser auf die Seiten verteilen können.

Das Spiel der Elemente fand ich unglaublich spannend. Da es leider aber erst so spät angefangen hat, hat es meines Erachtens nach gar nicht den Raum bekommen, den es gebraucht und verdient hätte. So viele Intrigen haben dort ihren Platz gehabt, die gar nicht richtig wirken konnten. Was echt ein bisschen schade war, ich hätte gerne noch mehr von den Kämpfen erlebt.

Auch sind mir die verschiedenen Londons ein bisschen untergegangen - im roten waren wir eigentlich permanent. Zwischendurch ein paar kleine Abstecher ins weiße, aber das war es auch schon. Ich hoffe, dass wir da noch ein bisschen von im finalen Band finden werden.

Kell hat mir in dem Band an vielen Stellen sehr leid getan. So ganz hab ich nicht verstanden, warum er jetzt für alle ein Schuldiger ist, wenn er die Welten doch eigentlich gerettet hat. Seine Entwicklung war nur zu gut zu verstehen.

Mit Lila hingegen hab ich mich schwer getan. Sie ist mir einfach zu sprunghaft und kann sich nie wirklich für etwas entscheiden. Ihre Handlungen sind teilweise auf Unverstädnis bei mir gestoßen.

Alucard hingegen mochte ich, auch wenn er ein bisschen skurril ist. Aber ich glaube, da steckt noch viel Potenzial in ihm und ich bin gespannt, was er noch zeigen wird.

Mein Fazit
Der zweite Band konnte für mich nicht mit dem ersten mithalten, was vor allem daran lag, dass mich die Handlung über weite Strecken nicht fesseln konnte. Die ersten 400 Seiten passiert so gut wie nichts, während auf den letzten 200 alles passiert. Da waren Spannung und Action da, aber das hat einfach nicht gereicht. Nach dem fiesen Cliffhanger bin ich aber sehr gespannt, wie es im letzten Band weitergehen wird und welche Entscheidungen die Protas treffen werden.