Rezension

Zu viele Rückblicke, die die Spannung stören

So still in meinen Armen
von Mary Higgins Clark Alafair Burke

Bewertet mit 3 Sternen

Laurie untersucht als Fernsehreporterin alte, ungeklärte Kriminalfälle. Bei den Dreharbeiten zu einer Sendung über den Mord an einer Studentin vor 20 Jahren wird es plötzlich gefährlich…

Die Geschichte wird in der dritten Person in wechselnder Perspektive erzählt. So wird dem Leser suggeriert, er wisse über alles Bescheid, es stellt sich jedoch heraus, dass die Autoren viele Infos verschweigen, um sie in der Auflösung „aus dem Hut zu zaubern“. So kam es, dass ich das Motiv für den Mord schon in der Mitte des Buches erkannt zu haben glaubte, das Ganze dann aber auf den Kopf gestellt und eine andere Lösung ohne vorhergehende Hinweise präsentiert wurde.

Neben der Suche nach dem Mörder der Studentin Susan spielt auch Lauries Vergangenheit eine grosse Rolle, vor einigen Jahren wurde ihr Ehemann ermordet. Dieser Aspekt nahm für meinen Geschmack zu viel Raum ein, ständig wurde wieder darauf angespielt. Ich kenne den Vorgängerroman nicht, daher konnte ich mit den Anspielungen nicht viel anfangen. Wer hingegen den Vorgänger bereits gelesen hat, der will wohl in einem zweiten Buch auch nicht einen Grossteil des Inhalts noch einmal durchkauen… „So still in meinen Armen“ lässt sich auch gut ohne Vorkenntnisse verstehen, die Anspielungen auf den Vorgänger sind eher nervig und spannungsbremsend als hilfreich.

Der Schreibstil der Autorinnen Mary Higgins Clark und Alafair Burke lässt sich flüssig lesen, bleibt aber unauffällig. Die Spannung hält sich in Grenzen, die Geschichte plätschert eher gemütlich vor sich hin, ohne wirklich mitreissend zu werden. Leider enthält sie auch einige grobe Logiklöcher – wenn die Polizei wirklich Dritte über alle Ermittlungsschritte informieren würde (auch wenn es sich dabei um einen pensionierten Ex-Polizisten aus einem anderen Bundesstaat handelt), dann müsste sich mal der Staatsanwalt der Sache annehmen, Stichwort „Verletzung des Amtsgeheimnisses“…

 

Mein Fazit

Zu viele Rückblicke, die die Spannung stören.