Zünftiger München-Krimi für Regionalkrimi-Fans und Bierfreunde
Bewertet mit 5 Sternen
Zum Inhalt: Kurz vor dem Beginn des Oktoberfestes wird in München in der traditionellen Bierbrauerei Sternbräu ein Biersieder tot in seinem Bierkessel schwimmend gefunden. War es Mord oder ein Unfall? Der gerade aus Namibia zurückgekehrte Bierbrauer und Ex-Polizist und Münchner Original Alfred Sanktjohanser, genannt "Sanktus", wird von seinen alten Bierbrauer-Freunden gebeten, sich getarnt als Angestellter in der Brauerei mal genau umzusehen. Bald wird eine zweite Leiche gefunden...
Ich bin bekennender Regionalkrimi-Fan und war deshalb von diesem Krimi begeistert. Die ganze Atmosphäre ist super gelungen: München mit seinen Anwohnern, Tradition gegen Moderne, das Bierbrauen, das Oktoberfest, aber auch viel Alltag und Denken der "kleinen Leute", die Mentalität, all das vermischt sich mit einem tollen, sehr gemählichen, aber doch interessanten Krimi. (Action sollte man aber eher nicht erwarten, es ist eher ein Rätsel-Krimi).
Der Erzählstil ist dem angemessen mit bayerischen Ausdrücken, einem etwas umständlichen Erzählen (wie z. B. bei Herbert Achternbusch) und mit schön feinem Humor und Ironie. Mir hat er sehr gefallen.
Bei den Figuren trifft dies ebenfalls zu. Der "Sanktus" ist ein Münchner Original (wobei die interessante Frage im Buch aufgeworfen wird, was das wirklich sei und ob es das noch gäbe, super!). Auch die anderen Figuren waren in ihren Motivationen nachvollziehbar und insgesamt gut gezeichnet.
Sie sprechen natürlich alle bayerischen Dialekt, einer sogar fränkisch, das muss man als Norddeutscher (wie ich einer bin) am besten laut lesen, dann versteht man es sehr gut. Für mich gehört der Dialekt zu einem guten Regionalkrimi dazu!
So gibts von mir nichts zu Kritisieren, sondern nur zu loben für dieses wirklich gelungene Krimidebüt, was mir München und seine Bewohner wirklich etwas näher gebracht hat. Dazu ein schöner Krimi, was will man mehr? Von mir volle Empfehlung!