Rezension

Zwar mitreißend, aber leider auch ziemlich unrealistisch

Auracle - Gina Rosati

Auracle
von Gina Rosati

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Die 16-jährige Anna hat eine besondere Fähigkeit: sie kann ihren Körper und dann nur mit ihrer Seele reisen, überallhin wo sie will. Ihr bester Freund Rei findet dies, auf Grund der vielen Gefahren, überhaupt nicht gut, doch Anna sieht das gelassen. Bis zu dem Tag, an dem ihr Körper schon besetzt ist, als sie wieder zurückkehrt. Ihre Mitschülerin Taylor ist von einer Klippe gestürzt und hat sich mit ihrer Seele in diesen Körper gerettet. Zusammen mit Rei sucht Anna nach einer Lösung, um ihren Körper wieder zu bekommen und ihren Freund Seth zu retten, der des Mordes an Taylor bezichtigt wird.

Meine Meinung:
Der Anfang von Gina Rosatis "Auracle" hat mir gut gefallen. Das Geschichte wird in der Ich-Perspektive der Protagonistin Anna erzählt und der Schreibstil war für mich leicht und flüssig zu lesen. Bevor die Geschichte richtig los ging, wurde zunächst Annas Fähigkeit mit ein paar Reisen ihrer Seele erklärt. Auf diese Weise war ich als Leser schon mal vertraut mit dem astralen Reisen und konnte nachvollziehen, wie es funktioniert.

Danach erwartet den Leser, wie der Klappentext eigentlich vermuten lässt, jedoch keine romantische Liebesgeschichte oder eine Dreiecksbeziehung, welche zur Zeit in Jugendbüchern beliebt sind, sondern eher du Suche nach einer Lösung für Annas "Körper-Problem" und die Rettung ihres gemeinsamen Freundes Seth. An sich fand ich es nicht schlimm, dass sich die Geschichte anders entwickelt hatte, als ich vorher angenommen hatte. Es war für mich spannend und mitreißend zu lesen, so dass ich immer wissen wollte, wie es weiter geht.

Doch jetzt kommt das große Aber. Denn immer, wenn ich angefangen hab, ein wenig über das zuvor Gelesene nachzudenken, kam mir dies alles teilweise echt unlogisch und unrealistisch vor. Denn, wenn Annas vorgebliche Gehirnerschütterung wirklich solche Erinnerungslücken hinterlassen hat, wäre den Ärzten im Krankenhaus nicht vielleicht etwas aufgefallen? Oder wenigstens Annas Mutter? Diese hat sich scheinbar kein bisschen gewundert, wie sehr sich ihre Tochter danach verändert hat. Auch wenn sie sich über diese Entwicklung gefreut hat, hat sie dies meiner Meinung nach alles viel zu schnell hingenommen. Welche Mutter sagt denn bitte einfach einverstanden, dass ihre 16-jährige Tochter plötzlich mit einem frischen Tattoo nach Hause kommt, für das es garantiert keine Erlaubnis hatte?

Schade fand ich auch, wie schnell Anna und Rei ihr Kommunikationsproblem gelöst hatten, nachdem Anna ohne Körper nicht mehr mit ihm sprechen konnte. So gab es nicht mehr wirklich ein Problem zwischen ihnen und man hätte fast vergessen können, dass Anna nur mit ihrer Seele rum schwebt. Und dann waren da noch die "romantischen" Gefühle die plötzlich in Annas Kopf auftauchen. In der einen Minute hat sie Rei nur als großen Bruder angesehen, und der anderen, denkt sie plötzlich darüber nach, wie es wäre ihn zu küssen. Und nur weil einige Mitschülerinnen sie darauf aufmerksam gemacht haben, wie gut er denn aussähe. Vielleicht bin ich aber auch einfach schon zu alt, um so ein Verhalten nachzuvollziehen.

Fazit:
"Auracle" von Gina Rosati bietet nicht unbedingt die Liebesgeschichte, die der Klappentext vermuten lässt. Ich fand es zwar spannend zu lesen, doch mich haben einfach diese ganzen unlogischen Sachen und zu schnell gelösten Probleme gestört, so dass ich nur 3 von 5 Muscheln vergeben kann. Wer jedoch nicht allzu viel über den gelesenen Text nachdenken möchte, dem kann ich dieses Buch empfehlen.