Rezension

Zwei Frauen gehen ihren Weg

Meine Zeit mit Eleanor - Amy Bloom

Meine Zeit mit Eleanor
von Amy Bloom

Bewertet mit 3 Sternen

#MeineZeitMitEleanor Lorena Alice Hickok ist eine junge Reporterin als sie Anna Eleanor Roosevelt kennen lernt. Bei einem Interview merken beide, wie sehr sie sich zueinander hingezogen fühlen. Schon bald zieht Lorena ins Weiße Haus. Aus dem Grund gibt sie ihre Stelle bei Associated Press auf, da sie sich sonst in einem Gewissenskonflikt befände.

 

Lorena und Eleanor lieben sich und ihre Affäre dauert etliche Jahre. Eleanors Mann betrügt sie nicht nur mit der Sekretärin aber sie bleibt treu an seiner Seite. Eine Scheidung kommt nicht in Frage. Das Verhältnis zu ihren Kindern ist nicht sehr innig. Lorena wurde durch ihre regelmäßigen Berichte zur Entführung des Lindbergh-Babys bekannt. Schon sehr früh stellte sie fest, dass es keineswegs der Mörder war, der hingerichtet wurde. Bevor sie als Reporterin tätig war, arbeitete sie sogar in einem Wanderzirkus mit „Missgeburten“ zusammen. Also mit Menschen, deren Behinderung als Attraktion und zur Belustigung der Zuschauer diente.

 

„Kritik ist wie ein körperlicher Schmerz – nicht angenehm, aber was nicht weh tut, das beachtet man nicht.“ Dieses Zitat stammt aus dem Buch #MeineZeitMitEleanor und zeigt, wie lebendig die Autorin schreibt.

 

Die Autorin hat einen bildhaften Stil und das gefiel mir gut. Was nicht mein Fall ist, das sind die vielen Zeitsprünge innerhalb eines Kapitels. Sie schreibt in der Ich-Form und so als würde Lorena aus dem Nähkästchen plaudern. Etliche Personen spielen eine Rolle und zuweilen wurde mir das einfach zu viel. Der Lesefluss litt darunter.

 

Was mir ebenfalls gut gefiel, das war die Beschreibung des Lebens damals. Präsident Roosevelt wird meiner Meinung nach ebenfalls gut dargestellt. Zumindest ist das in den Biographien nachzulesen. Ob seine Frau tatsächlich eine lesbische Beziehung hatte, das ist nicht belegt und auch das schreibt die Autorin im Anhang von #MeineZeitMitEleanor.