Rezension

Zwei schräge Typen

Dunkle Verbindungen -

Dunkle Verbindungen
von Gil Ribeiro

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser neuer Lost-Krimi zeigt wieder ein wunderschönes Urlaubsmotiv auf dem Cover. Der deutsche Leander Lost arbeitet da, wo andere Urlaub machen, nämlich an der portugiesischen Algarve. Lost ist ein ganz spezieller Ermittler, der durch sein Asperger-Syndrom nicht behindert wird, sondern durch seine herausragende Kombinationsgabe und sein umfassendes Wissen sein Team bereichert. Team ist eigentlich eine Untertreibung, denn die Polizisten sind eng miteinander befreundet oder sogar verwandt. Nur der spanischstämmige Duarte stellt sich bewusst außerhalb auf, er will Karriere machen und fühlt sich den anderen weit überlegen. Doch bei einem Raubüberfall wird ausgerechnet Duarte angeschossen und verliert zeitweise sein Gedächtnis. Jetzt sorgt nicht nur Leander Lost mit seinen trockenen Bemerkungen für eine gewisse Situationskomik, sondern auch ein Duarte, der sich von seiner sympathischsten Seite zeigt, solange er ohne Erinnerung leben muss und Leander in jeder Hinsicht nacheifert. Der eigentliche Krimiplot ist auch anspruchsvoll. Eine kleine Verbrechergang verübt extrem gut organisierte Raubüberfälle. Eine Frauenleiche bringt die Polizei auf die Idee, dass hinter den Taten mehr steckt, als es den Anschein hat. Diese sechste Lost-Folge lässt sich auch ohne Vorkenntnisse problemlos und mit grosser Spannung lesen, aber wenn man sich schon ein wenig auskennt, hat man deutlich mehr Freude am Inhalt, weil man eine Weiterentwicklung der Personen verfolgen kann. Ich freue mich schon auf das nächste Buch, denn ein Ribeiro verspricht immer eine gute Kombination von Unterhaltung und Spannung.