Rezension

Zwischen den Welten

Das Rosenmedaillon - Betty J. Wendl

Das Rosenmedaillon
von Betty J. Wendl

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Helena ist sechzehn und in ihrem letzten Schuljahr an einer Realschule in einer beschaulichen Kleinstadt, als plötzlich zwei neue geheimnisvolle Mitschüler auftauchen. Außerdem verfolgen sie sonderbare Träume von vermeintlich längst vergangenen Zeiten. Hat es mit dem alten Medaillon zu tun, das sie in den Sommerferien auf einem Flohmarkt gekauft hat oder verliert sie langsam den Verstand? Der erste Band der Taylorchroniken ist der Beginn einer Reihe um die Geschichte der Familien Taylor, de Marron und Vandermeer und ihrer Reise durch die Welten...

Das Buch ist für ältere Jugendliche und Erwachsene geeignet.

 

Rezension:

Gleich zu Beginn von Helena Schneiders letztem Schuljahr läuft alles schief. Sie bekommt neue Mitschüler, Zwillinge auf Kanada, die nach ihrem Umzug nach Deutschland einen deutschen Schulabschluss absolvieren möchten, obwohl sie den in Kanada bereits haben. Der Vater der beiden wird der neue Chef ihrer Eltern. Diese machen kein Geheimnis daraus, dass ihnen der Mann unsympathisch ist. Dazu kommt, dass Helena merkwürdige Träume hat. Könnte das Medaillon, dass sie kürzlich auf einem Flohmarkt gekauft hat, etwas damit zu tun haben? Die Zwillinge und deren Vater scheinen zumindest an dem Schmuckstück interessiert zu sein. Als Helena einen Ohnmachtsanfall erleidet, erwacht sie in Frankreich – einem Frankreich, dass sich anscheinend auf dem Stand vom Ende des 18. Jahrhunderts befindet.

Damit, dass der jeweilige Protagonist auf irgendeine Weise an ein Artefakt gerät, dass ihn in andere Welten versetzen kann, beginnen einige Fantasy-Geschichten. In ihrer Reihe „Die Taylor-Chroniken“ geht Betty J. Wendl jedoch noch einen Schritt weiter. Obwohl Helena anscheinend zufällig an ihr Medaillon kam, erweist es sich als altes Familienerbstück. Erst nach und nach kann sie die verwirrenden Informationen zusammensetzen. Um so mehr sie erfährt, um so klarer wird ihr allerdings, dass sie nicht weiß, wem sie vertrauen kann oder wer sie nur ausnutzen will. Dieses Verwirrspiel hat allerdings den Preis, dass man auch als Leser über einen erheblichen Teil des Buches hinweg nicht durchschauen kann, was da eigentlich passiert. Auch wenn schnell erkennbar wird, dass es gleich mehrere Parallelwelten sind, in die Helena wechseln kann, ist es oft schwer ersichtlich, mit welcher Inkarnation irgendeiner Person sie gerade spricht. Genau wie die Protagonistin muss nämlich auch der Leser feststellen, dass es auffallend viele der vorkommenden Charaktere sind, die zwischen den Welten wechseln können. Erst gegen Mitte des (mit 500 Seiten nicht gerade dünnen) Buches stellt sich ein gewisser Durchblick ein und man kann dem Geschehen besser folgen. Dass sich das Intrigenspiel auch jetzt noch nicht auflöst, ist natürlich der Entwicklung der Geschichte geschuldet.

Nach der etwas anstrengenden Verwirrung im vorderen Teil des Buches macht die spannende hintere Hälfte definitiv Lust auf mehr. Als Auftaktband einer Reihe (wahrscheinlich Trilogie) verwundert es natürlich nicht, dass dieses gut und interessant geschriebene Buch in einen Cliffhanger endet, der vieles offen lässt.

 

Fazit:

Diese Parallelwelten-Fantasy wird nach einem etwas anstrengenden Start höchst spannend und macht Lust auf die Fortsetzung.

 

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