Rezension

Zwischen Leben und Tod

Die hundert Jahre von Lenni und Margot -

Die hundert Jahre von Lenni und Margot
von Marianne Cronin

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die 17 Jahre alte Lenni ist unheilbar krank und lernt im Krankenhaus Margot kennen. Zusammen mit der 83- jährigen Frau nimmt Lenni sich vor, 100 Bilder zu malen. Für jedes ihrer Jahre eins. Die Geschichte wird wechselseitig von den beiden erzählt.  

Dabei flüchten sie aus der Krankenhausatmosphäre, da Margot viel aus ihrer Vergangenheit erzählt und Lenni ebenfalls ihr Leben preisgibt. Sie erleben Höhen und Tiefen und sind gleichzeitig im Jetzt gefangen. Die Lebensgeschichten sind durchaus interessant gewesen, doch Margots Part hat sich in zu vielen Details verloren. Es wirkte wie eine eher wie eine Aneinanderkettung von Ereignissen, als dass die beiden in einen Austausch darüber kamen. Besonders bewegt hat mich Lennis Hintergrund, bei dem ihr Vater eine große Rolle spielt. Die Autorin bringt die Zerrissenheit zwischen der kindlichen, traurigen Perspektive und dem der Kindheit entwachsenen, starken Frau auf den Punkt.  

Andere Figuren tragen ebenfalls dazu bei, sich intensiv mit dem Leben und dem Sterben auseinanderzusetzen. Pater Arthur beleuchtet dies von einem religiösen Standpunkt, wobei ich mir gewünscht hätte, dass Lenni diesen weitergehend reflektiert. Die Geschichte regt zum Nachdenken an und widmet sich den philosophischen Fragen im Leben. 

Insgesamt ein lesenswertes Buch über das Sterben, aber vor allem über das Leben, dass sich teilweise an Einzelheiten aufhält. 3 ½*