Rezension

3-4 Sterne für ein Frauchen, das wahnsinniges Glück mit seinem Vierbeiner hatte

Is was, Dog? - Dunja Hayali

Is was, Dog?
von Dunja Hayali

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Is' was, Dog“ ist eine gelungene Hommage an die pelzigen Freunde unter uns, die wir trotz einer Menge Ärger, Stress und Kosten nicht mehr missen möchten. Frau Hayali, die schon seit 10 Jahren mit ihrem treu(doof)en Golden Retriever das Leben teilt, nimmt uns auf humorvolle Weise durch alle Etappen des Frauchen- und Herrchen-Daseins. Dabei wird der steinige Weg zu dem Traumwelpen ebenso besprochen, wie das leidige Problem der Stubenreinheit und natürlich nicht zu vergessen die schönen Momente, wie das abendliche Kuscheln auf dem Sofa. Interessante Neuigkeiten oder bahnbrechende Tipps darf man bei der Lektüre zwar nicht erwarten, da sie trotz hechelndem Begleiter natürlich auch noch reichlich Fehler macht und diese auch unumwunden zugibt, aber als Leser bekommt man das gute Gefühl, dass andere Hunde auch nicht perfekt sind. Besonders gefallen haben mir dabei die verschiedenen tierischen Kategorien für beispielsweise Tierarztbesucher oder Bett- vs. Körbchenschläfer, da hier nicht nur biographische Situationen in Wald und Wiese beschrieben wurden, sondern am meisten Schmunzelpotenzial steckte.

Nicht immer konnte mich der Humor von Frau Hayali komplett überzeugen, beispielsweise im Kapitel „Namen“, wo sie völlig verständnislos so tut, als ob doch nichts dabei wäre, wenn man einer Hündin einen offensichtlichen Namen für einen Rüden geben würde. (vgl. Seite 66) Den Blick der Moderation würde ich gerne mal sehen, wenn sie im ZDF demnächst als „Daniel“ oder „David“ vorgestellt wird.

Bei der Ungeziefervorsorge wird zudem erwähnt, dass die Zugabe von Knoblauch ins Fressen vor ungewollten Besuchern schützen könnte, aber nicht dass eine zu hohe Dosis leicht tödlich enden kann.

Ebenfalls geärgert habe ich mich (als Hundebesitzer, nicht Hundegegner), dass Frau Hayali stolz berichtet, dass sie mit Emma in Berlin am liebsten ohne Leine und Halsband (gleichzeitig ohne Steuermarke) spazieren geht! Es gibt so viele Vierbeiner, die in gewissen Situationen leider nicht auf Kommandos hören, zu denen auch der Golden Retriever der Autorin gehört und deshalb finde ich es egoistisch den Menschen gegenüber, die ihre Hunde an Flexi- bzw. Schleppleinen führen und unfreiwillig von den kleinen oder größeren Raufbolden belagert und belästigt werden. In der Großstadt muss man nun mal Rücksicht nehmen, da hilft auch kein Promi-Status!

Insgesamt überwiegen aber die positiven Eindrücke und nichtsdestotrotz würde ich das Dreamteam gerne mal auf der Hundewiese zum geselligen Plausch treffen, denn trotz kleiner Schwächen in dem Roman mit Sachbuchcharakter spürt man doch, wie eng die Bindung zwischen Emma und der Autorin ist.