Rezension

war leicht zu lesen, aber mit inhaltlichen Schwächen

Is was, Dog? - Dunja Hayali

Is was, Dog?
von Dunja Hayali

Stark, wenn sie über Emma spricht, ansonsten sehr klischeehaft und übertrieben

Dunja Hayali ist stolze Besitzerin eines Golden Retrievers namens Emma.
In ihrem Buch erklärt sie uns die Welt der Hunde und ihrer Menschen. Dabei geht es oft um ihr Verhältnis zu Emma, aber sie erzählt auch von ihren Erfahrungen auf den Hundewiesen und kommt auf andere Halter und ihre Hunde zu sprechen.
Obwohl das Inhaltsverzeichnis eine grobe Struktur nach Themen erkennen lässt, fand ich die Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen etwas sprunghaft und hart. Zum Beispiel kommt sie je nach Thema wieder auf Emmas Welpenzeit zu sprechen, wobei ich dachte die Zeit wäre "abgehandelt".

Zu Anfang des Buches, dachte ich, alles was Frau Hayali sagt stimmt.
Es ist wirklich so, wenn man einen Hund hat. Man erkennt sich als Hundehalter wieder, und auch den Hundefeind.
Leider verliert sich das Buch manchmal in maßlos übertriebenen Versuchen Hunde zu kategorisieren. Sie haut alles an Klischees raus, die man jemals über Hunde gehört oder selbst erlebt hat.
Dabei nennt sie scheinbar willkürlich eine Hunderasse. Sie spricht ihr Eigenschaften und Verhaltensweisen zu, bei denen ich nicht weiß, ob sie einen realen Hund von ihrer Hundewiese vor Augen hat, oder ob sie jetzt wahllos eine Hunderasse nimmt, damit einfach ein Großteil der momentanen Moderassen im Buch Erwähnung finden.
Sehr oft werden verschiedene Hundecharaktere beschrieben, die derart vermenschlicht sind, dass es zwischendrin wirklich übertrieben wirkt. Das war mir zu sehr auf lustig gemacht, ohne wirklich lustig zu sein.
Fazit:
Das Buch hat mich in weiten Teilen unterhalten. Das kann ich nicht anders sagen. Der Schreibstil war so flüssig, dass ich es recht schnell durchlesen konnte.
Im letzten Drittel wurde es durch die dauernden Übertreibungen etwas langatmig, (absoluter Stil-Tiefpunkt war 16 x das Wort „man“ auf einer Seite) aber als Frau Hayali wieder auf ihre Emma zurückkam, ging es wieder bergauf.
Ich hatte das Gefühl, dass das Schreiben über die real existente Emma dem Schreibstil sehr gut getan hat. Ich hätte mir im Endeffekt mehr Inhalt über Emma gewünscht, da Frau Hayali in diesem Bereich natürlicher und ungezwungener rüberkam. Schließlich schreibt sie über ihren Herzhund. (Und damit meine ich nicht Emmas Herzleiden).
Für mich war es im Endeffekt ein Buch mit zu vielen aneinandergereihten Klischees über Hunde und ihre Persönlichkeit(en), zu viel „Effekthascherei“ und zu wenig Leben mit Emma.