Rezension

3,5 Sterne

Der Milchhof – Das Rauschen der Brandung -

Der Milchhof – Das Rauschen der Brandung
von Regine Kölpin

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext:

„Friesische Wehde 1890: Die Bauerntochter Lina hat ihren Mann Thees nicht aus Liebe geheiratet, aber er ist der Richtige, um den Milchhof der Familie zu übernehmen und zusammen mit Linas Vater eine Privatmolkerei zu gründen. Als Obermeier stellen sie Derk Voigt ein, der zuvor in Dresden in der berühmten Pfunds-Molkerei tätig war. Er verliebt sich auf Anhieb in Lina – und sie sich in ihn. Als verheiratete Frau ist Lina für ihn jedoch unerreichbar, und Lina würde es nie wagen, die Ehe zu brechen. Dafür kommen sich die beiden auf andere Weise näher, denn Lina entwickelt ein großes Interesse an der Molkerei und am technischen Fortschritt, worüber sie sich oft mit Derk austauscht. Sie arbeiten hart, und die Molkerei floriert. Doch dann erkrankt Thees schwer, und Lina steht als Frau allein vor der Aufgabe, den Betrieb zu führen. Mit Derk an ihrer Seite schafft sie es dennoch, sich gegen alle Widerstände durchzusetzen. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, müssen die Männer an die Front. Lina und ihre Tochter Alea bleiben allein zurück. Beide wissen, dass ihnen schwere Zeiten bevorstehen. Doch ob sie es gemeinsam schaffen können, die Molkerei zu erhalten, ist ungewiss.“

 

Autorin Regine Kölpin entführt uns wieder nach Friesland. Dieses Mal dürfen wir Lina kennenlernen. Das zu Ehemann Thees keine Liebe besteht sondern alles nur eine Pflichtveranstaltung ist, merkt der Leser recht schnell. Dennoch ist es aber nunmal nicht anders möglich den familieneigenen Betrieb zu führen. Da braucht es eben eine männliche Hand. Die beiden haben ihr Auskommen miteinander, zumindest aus beruflicher Sicht harmonieren sie. Aber die Ankunft von Derk verändert Lina komplett und wir Leser können es nachvollziehen und gönnen es Lina von Herzen. 

Als aufmerksamer Leser weiß man was einen hier ein wenig erwartet, so hat Kölpin doch irgendwie immer den gleichen Lauf die Geschichte zu erzählen. Kurzgesagt: ja, hier und da ist es vorhersehbar aber dennoch nimmt Kölpin einen ein und man folgt den Figuren sehr gern. Diese sind recht lebendig gezeichnet und Gefühle und Emotionen dürfen walten. Die Zeit spielt auch dieses Mal bei Kölpin wieder eine wichtige Rolle. Als der Erste Weltkrieg ausbricht ändert sich alles und so auch für Lina und ihre Tochter. Es ist ein Auf und Ab und der Leser weiß auch hier was geschehen wird und man möchte den Figuren gerne etwas von diesem Wissen abgeben. Die Story läuft aber wie sie läuft und endet so, das man den nächsten Teil selbstredend gern weiterlesen muss. Die Neugier ist da einfach stärker wie es weiter geht. 

Fest steht: die Geschichte rund um den Molkerei-Betrieb hat viel Flair welches sehr gut einfangen wurde. Die Zeiten damals waren in diesem Geschäft sehr hart und das merkt man in jeder Zeile. Dennoch ahnt man eben hier und da den Verlauf der Geschichte voraus und ich gebe es ehrlich zu, wenn man die Romane der Autorin kennt, kennt man nicht nur ihren Stil sondern auch was wohl geschehen wird. Ist es dadurch Einheitsbrei? Nein, keineswegs aber der Wiedererkennungswert ist nunmal sehr groß. Dennoch hat die Story ihren Reiz und eben das ganz eigene Kölpin-Flair! 3,5 gute bis sehr gute Sterne hierfür!