Rezension

60 Jahre die Liebe, Hoffnung, Verzweiflung, Angst, Verlust und Suche beschreiben

Das Haus der verlorenen Kinder - Linda Winterberg

Das Haus der verlorenen Kinder
von Linda Winterberg

Norwegen, 1941: In dem kriegsgebeutelten Land verlieben sich Lisbet und ihre Freundin Oda in die falschen Männer – in deutsche Soldaten. Ihre verbotene Liebe fordert einen hohen Preis, und die beiden jungen Frauen verlieren alles, was ihnen lieb ist. Ausgerechnet bei den deutschen Besatzern scheinen sie Hilfe zu finden, doch dann wird Lisbet von ihrer kleinen Tochter getrennt. Erst lange Zeit später findet sich ihre Spur – in Deutschland. 

Eine dramatische Geschichte um zwei junge Frauen in Norwegen im Zweiten Weltkrieg, deren Schicksal bis in die Gegenwart reicht

 

Über 60 Jahre trennen den Anfang der einen und der anderen Geschichte, mehr als 60 Jahre die Liebe, Hoffnung, Verzweiflung, Angst, Verlust und Suche beschreiben.

In den 1940 Jahren leben zwei unbekümmerte junge Frauen in Norwegen, weit weg vom Krieg.

Dachten sie zumindest. Doch dann lernen Lisbet und Oda zwei deutsche Soldaten kennen und lieben. Sie geben ihr Zuhause auf und folgen ihnen. Ihr Verhalten wird von den Familien nicht geduldet und dann stehen die beiden irgendwann alleine da.

Sie erleben, zeitweise getrennt von einander, was es heißt ein Verhältnis mit einem Deutschen zuhaben, ausgegrenzt zu werden.

Lisbet erlebt eine schöne Zeit mit Erich. Beide sind trotz der Widrigkeiten glücklich und hoffen auf ein gutes Ende.

Oda ist leider von Anfang an von Günther ausgenutzt worden, wollte es jedoch nie war haben. Ihr Leben wird, dadurch sie Samischer Abstammung ist noch schwieriger.

All ihre Träume, Hoffnungen und ihre lange Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Das es so arg enden würde hatte niemand gedacht.....

2005 macht sie Marie von Berlin auf Richtung Wiesbaden. Sie hat früh ihre Eltern verloren, in Heimen gelebt und möchte nun in einem Altenheim ein soziales Jahr absolvieren.

In Betty, eine rüstige Bewohnerin findet sie eine Freundin mit der sie über fast alles sprechen kann.

Genauso ergeht es Betty, sie fühlt sich wohl in der Gegenwart dieses jungen Mädchens. Sie haben einfach Spaß miteinander.

So ganz ohne Hintergedanken ist Marie nicht nach Wiesbaden gekommen. Sie hat ein Tagebuch erhalten, jedoch in norwegischer Sprache verfasst, dass wohl Informationen über die Familie ihrer Mutter enthält. Die Adresse des heutigen Altenheims in Wiesbaden ist dort auch vermerkt.

Doch dann verschwindet Betty genauso plötzlich wie Maries Tagebuch.....

Man liest und liest und ist so gefangen in der einen und er anderen Geschichte!

Die Autorin nimmt den Leser sofort mit, sie macht keinen Umweg.

Die Geschichten sind so emotional, sie sind so nah, fesselnd geschrieben.

Linda Winterberg hat sehr gut recherchiert, dies wird im Nachwort der Autorin auch deutlich.

So wirken alle Protagonisten ehrlich und wirklich, nicht gestellt. Die Erzählungen bauen sich alle sehr gut auf und das Schicksal von Lisbet und Oda sowie Marie und Betty nimmt einen sehr mit.

Dieses Buch hat meine unbedingte Leseempfehlung.