Rezension

A Feast For Crows

A Feast for Crows - George R. R. Martin

A Feast for Crows
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Achtung, enthält logischerweise Spoiler zu den vorherigen Bänden!!!

 

Tywin Lannister ist tot und so hat Cersei endlich wieder die Herrschaft über die sieben Königslande inne, denn ihr Sohn der König ist noch jung und fügsam. Doch natürlich lauern hinter jeder Ecke Gefahren und Intrigen. Zumindest vermutet Cersei das; ob man jedoch immer von sich selbst auf andere schließen sollte, bleibt abzuwarten. Auch auf den Eiseninseln ist ein Machtwechsel angesagt. Doch das geht nicht reibungslos vonstatten. Währenddessen haben die verbleibenden Starks auch mit einigen Problemen zu kämpfen. Unerkannt zu bleiben zum Beispiel…

Nachdem sich am Ende des vorherigen Bandes die Ereignisse geradezu überschlugen, nimmt der Autor mit diesem Band erst mal Tempo raus. Es werden einige neue Figuren eingeführt, bisher vernachlässigte Stränge weiterverfolgt und der Leser so gehörig auf die Folter gespannt. Er fühlt sich z.T. ein bisschen an wie ein notwendiges Zwischenstück, da einige Ereignisse zeitgleich mit einem Teil der Handlung aus Band 3 stattzufinden scheinen und jetzt „nachgereicht“ werden müssen; doch trotzdem ist A feast for crows absolut lesenswert. In gewohnter Qualität nimmt einen der Autor mit nach Westeros und wartet mit seiner bilderreichen Sprache, komplexen Handlung und sehr interessanten Charakteren auf. Wie immer wird der Leser von einigen Wendungen überrascht, durch manche Charakterentwicklung in den eigenen Vermutungen bestätigt und natürlich bombenfest an die Seiten gefesselt. Ich vermisste gerade zu Beginn einige liebgewonnene Figuren, aber nicht unbedingt weil sie aus der Geschichte rausgestorben sind (wofür man bei dem Autor ja immer dankbar sein muss), sondern schlicht und ergreifend weil ihr Handlungsstrang gerade im Verborgenen ein Päuschen einlegt und der Fokus auf anderen Ecken von Westeros liegt. Ich fand gerade die erste Hälfte des Buches zu sehr auf eine Region konzentriert, das hätte ich in der Menge nicht unbedingt gebraucht. Doch spätestens in der zweiten Hälfte kann man dem Autor gar nicht mehr böse sein, dass er die altbekannten  Figuren beiseitelässt, weil man händeringend damit beschäftigt ist dem Schicksal der neuen zu folgen.

Fazit: auch dieser vierte Teil hat mir sehr gut gefallen, gerade an den vorherigen Band kommt er jedoch nicht ganz heran. Aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau!