Rezension

Abschluss der „Helen“-Trilogie, an einigen Stellen etwas zäh aber lesenswert

Fear - Grab des Schreckens - Douglas Preston, Lincoln Child

Fear - Grab des Schreckens
von Douglas Preston Lincoln Child

Bewertet mit 4 Sternen

Douglas Preston/Lincoln Child – 12, Fear, Grab des Schreckens

 

Special Agent Pendergast vom FBI kann es noch immer nicht fassen, dass seine totgeglaubte Ehefrau lebt. Doch kaum hat er sie gesehen, wird sie auch kurze Zeit später schon entführt. Pendergast jagt den Entführern hinterher, doch er kommt zu spät. Nun jagt er die Auftraggeber und muss dabei an seine persönliche Grenzen gehen und es kommt noch schlimmer, denn Helen hat ihm jahrelang etwas bedeutendes verschwiegen.

Unterdessen übernimmt D´Agosta die Ermittlungen in einem Serienmörder-Fall. Es gibt Hinweise, dass der Täter mit Pendergast verwandt sein könnte. Aber wie ist das möglich, denn Diogenes ist doch damals in den Vulkankrater gefallen, zumindest beschwört dies Constance.

Constance ist zurück in der psychiatrischen Klinik und muss sich mit ihrem Psychiater auseinandersetzen. Verbirgt sie ein Geheimnis?

 

Der zwölfte Band aus der Pendergast-Reihe hält einige Überraschungen parat. Da mich die Vorgängerbände nicht so gepackt hatten, wie ich es mir gewünscht habe, und der Strang um Constance ein wenig ausschweifend wirkte, war ich gespannt, wie der Abschluss der „Helen“-Trilogie wohl sein würde.

Insgesamt war dieser Band etwas spannender als seine beiden Vorgänger, zumindest was den Handlungsstrang rund um Pendergast betraf, denn von ihm hat das Autorenduo eine neue Facette gezeigt. Nach dem Tod seiner Ehefrau stürzt Pendergast regelrecht ab und scheint am Tiefpunkt samt Drogen und Distanz zu sein, doch D´Agosta versucht ihn aus seinem Schneckenhaus wieder rauszuholen. An einigen Stellen erscheint mir das Verhalten von Pendergast etwas übertrieben und abstrakt, passt aber durchweg zur Situation. Wir lernen ihn auf jeden Fall von seiner nicht ganz so netten Art kennen.

Der Handlungsstrang rund um Constance dagegen hat mich irritiert und ehrlich gesagt, empfand ich ihn als total unnötig. Ja, er findet sein Ende in diesem Buch, aber da wurde die Story doch ein wenig aufgebauscht, wunder was da passieren könnte? Für mich hätte dieser Handlungsstrang überhaupt nicht gebraucht, und auch das der Psychiater sich in Constance verliebt und fast schon Stalker-Ausmaße annimmt, war mir persönlich ein Touch zu viel.

 

Eine „mystische“ Komponente gab es auch diesmal wieder nicht. Schade eigentlich, hatte ich aber auch nicht erwartet. Etwas überdurchschnittlich waren die Fähigkeiten von Alban dann doch, was an der „Züchtung“ lag, aber ich kann nur wenig dazu sagen, ohne zu spoilern.

Im Großen und Ganzen geht es hier um Menschenexperimente, Eugenik und die Nazi-Zeit.

Die verschiedenen Charaktere wirken gut und lebendig ausgearbeitet. Tristram hat mir mit seiner zurückhaltenden, aber herzlichen Art gut gefallen.

Wie gesagt, Pendergast erleben wir von einer unversöhnlichen Seite und dürfen einen Tiefpunkt miterleben und D´Agosta ist wie immer ein Schatz, auch wenn er ein wenig chaotisch ist.

 

Die verschiedenen Schauplätze sind gut ausgearbeitet, ich konnte mir die Orte gut vorstellen.

Die Story hat mich unterhalten, war spannend, an einigen Stellen schwankte das Tempo etwas und wirkte mitunter ein wenig zäh. Das Finale war okay, hätte mir aber doch ein wenig mehr Action gewünscht und der komplette Handlungsstrang um Constance war in meinen Augen unnötig, gut wir haben etwas über ihre Vergangenheit herausgefunden, aber dafür hätte es den psychiatrischen Aufenthalt nicht gebraucht.

 

Ich empfehle die Reihe trotzdem weiter, hoffe aber natürlich darauf, dass mich der nächste Band mehr packen kann.

 

Das Cover ist ein Blickfang und gefällt mir sehr gut.

 

Fazit: Abschluss der „Helen“-Trilogie, an einigen Stellen etwas zäh aber lesenswert. Knappe 4 Sterne.